Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

nächste Erscheinen des Namens der Burg fällt in das Jahr 1284. Vor Werfenstein in castris apud Wernenstein! stellte Herzog Albrecht dem Kloster Waldhansen eine Besitzbestätigung aus. Das oberösterreichische Urkunden- buch IV 22 verlegt in der Inhaltsangabe den Ausstellungsort Wernenstein nach Wernstein am Jnn. Richtig ist aber Wervenstein zu lesen, denn eine kriegerische Handlung konnte im Jahre 1284 vor Wernstein nicht statt- finden; diese Burg wurde schon im Jahre vorher dem Herzog Albrecht abgetreten. Dagegen entspricht eine in dem Jahre 1284 durch den Herzog vorgenommene Belagerung von Werfenstein zeitlich und örtlich. Herzog Albrecht war mit Chunrad von Sumerau in Streit geraten, weil dieser ihm drei Burgen (tria castra Conradi Sumrovarii. M. Germ. h. XI. Nr. 712) nicht herausgeben wollte. Auf den Befehl, die Burgen zu räumen, antwortete Chunrad von Sumerau: er hiet mit lobe und mit habe gedienet und geholfen sinem Vater kunic Ruodolfen als verre er mohte des besten, nnz daz er im an den vesten hiet gegeben fleht eteliche reht. (Ottok. Horneck Reimchronik.) Chunrad von Sumerau bcrief sich damit auf die Dienste, die er oem Kaiser Rudolf durch die schnelle Übergabe der den Weg nach Wien versperrenden Stadt Enns geleistet hatte, wofür er die Vesten — er spricht von mehr als einer — zur Belohnung erhielt. Die drei Vesten waren Freienstein rechts der Donau, bereits in Niederösterreich, Werfenstein und Pain. Der Herzog, dem seine Ratgeber einredeten, er habe Rechte darauf als „lanther und niemen mere", wendete Waffengewalt an und erzwäng die Übergabe der Burgen innerhalb einiger Wochen. Am 16. Juni 1284 lag er uoch vor Freiensteiu, wo er „data apud castris Vreienstein" eine Urkunde ausstellte. Drei Wochen später belagerte er Werfenstein und urkundete hier „in castris apud Wernenstein" für das Kloster Waldhausen. Die Burgen gab er nicht mehr heraus. Als herzoglichen Burggrafen auf Werfenstein treffen wir bald nach der Eroberung einen frater H. de domo Teutouicorum, also einen deutschen Ordensritter, für den die Stelle eines herzoglichen Burggrafen gerade noch annehmbar erscheint. Herzog Friedrich der Schöne verpfändete aber schon im Jahre 1314 die Burgen Werfenstein, Haustein und Payn an Alber von Volkensdorf um 450 Es. Einige Urkunden der nächstfolgenden Zeit behandeln weniger die Burg als die Verkehrsverhältuisse längs der Donau. Im Jahre 1351 stiftete S e k k e r, Burgen und Schlösser. 281 36

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2