Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Ulrich von Kapellen verschaffte dem Bnrgflecken Steyregg die Bewil- lignng zur Abhaltung eines Wochenmarktes — hebdomale forum feria se- cuuda. Die Losensteiner, welche Eigen um Steyregg besaßen, verkauften diese im Jahre 1298 an Ulrich den Kapeller. Auffallend ist, daß anfänglich die Besitzer der Burg mit der Kirche Steyregg in keiner Verbindung gestanden sind. Bei der Belehnung war das Kirchenlehen von Steyregg nicht inbegriffen. Erst im Jahre 1374 brachten Jans, Sohn Eberhards, und Eberhard, Sohn des Ulrich von Kapellen, das Kirchenlehen im Tauschwege vom Bischof von Passau gegen Abtretung des Kirchenlehens zu Hadres bei Hollabrunn in Niederösterreich an sich. Sie taten es, um damit die Stiftung ihrer Vorfahren, das Kloster Pulgarn, auszustatten. Zur Kirche Steyregg gehörte außer der Kirche zu St. Georgen an der Gusen auch die Schloßkapelle zur hl. Maria zu Steyregg. Zu dieser stifteten am 27. November 1410 Wilburg und Dorothea, die Töchter des Letzten der Kapeller, Eberhard (f 1406), nach Austragung eines Rechtsstreites mit dem Testamentsvollstrecker Reinprecht von Wallsee Gülten um Tampcrkch und von dem Urfar zu Mauthausen. Durch Heirat des Hartnid von Liechtenstein mit Dorothea gelangte Steyregg an die Liechtensteiner. Christoph von Liechtenstein benutzte während seiner Fehden mit Kaiser Friedrich die Burg Steyregg, ebenso jene zu Ottensheim, als Stützpunkte, von denen aus er sich der Stadt Linz, welche damals bereits den Sitz der Landesverwaltung bildete, zu bemächtigen versuchte. Die Lehensnachfolger auf Steyregg waren die Jörger. Bischof Urban von Trenbach belehnte im Jahre 1591 Wolfgang und Bernhard Jörger mit der Burg. Als David II. Ungnad die Tochter Elisabeths des Helmhard Jörger 1638 heiratete, überging der Steyregger Besitz, ebenso der Kaplanhof an ihm. Bald darauf erhielt David Uugnad den Beinamen von Weissenwolf. Helmhard Christoph von Weissenwolf kaufte im Jahre 1679 Luftenberg und vereinigte auch diesen Besitz mit der Herrschaft Steyregg. Durch den Grafen Josef Anton von Weissenwolf wurde die Herrschaft Steyregg Fideikommiß. Der Gutsbestand der Herrschaft Steyregg lag in den Gemeinden Steyregg, Klendorf, Lachstatt, Urfahr des Gerichtsbezirkes Urfahr, Posch, Bezirk St. Florian, Linz und St. Peter, Altaist, Bodendorf, St. Georgen, Langen- stein, des Bezirkes Mauthausen und Pregarten. Die Stadtgemeinde Steyregg wurde im Jahre 1793 selbstäudig. 279

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