Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Jahrtag für ihre Vorvordern und für ihre Vettern Heinrich und Otto in der Kapelle zu Stadel. Mit diesen Vettern sind wohl Sprinzensteiner zu Blumau gemeint. Eine bedeutendere Stiftung machten die Stadler inr Jahre 1374 für Abhaltung -einer täglichen Messe im „Goczhaus Stadlkircheu". Sie widmeten zwei Weingärten und Geld und Getreidezinse von Gütern in den Gemeinden Wolfern, Sierning, Hargelsberg, St. Florian und Ternöerg. Der Ort wird nicht mehr kurz Stadl, sondern Stadlkirchen genannt, aus der Kapelle ist eine Kirche geworden. Noch einmal erscheinen die Stadler auf ihrem Stammsitze. Leonhard der Stadler erweiterte am 2. Dezember 1441 die Stiftuug seiner Vorfahren zur Kirche Stadelchirichen. Bald daraus verschwinden sie von Stadlkirchen. Im Jahre 1471 sind bereits die Kerschberger aus Steyr mit Georg, dem Pfleger von Losensteinleiten, an ihre Stelle getreten.. Die Stadler waren unterdessen zu Biberbach seßhaft gewordeu. Nach der geringen Leistung, welche dem Georg Kerschberger inr Jahre 1490 als Zuzug zur Belagerung der Tettauer Schanze anbefohlen wurde, zwei Manu zu Fuß, ist zu schließen, daß sein Besitz nicht bedeutend gewesen sein kann; Almeck z. B. mußte zu gleichenr Zwecke vier Reiter und zwölf Mann zu Fuß stellen. Stadlkirchen wurde im Jahre 1529 voir einer Schar Türken, die unter Kassim Pascha iir der Gegend von Steyr einfielen, geplündert, die Witwe des Hans Kerschberger von Stadlkirchen, eine Tochter des Hans Stadler von Biberbach, zu Dietach vou den Türken ermordet. Den Kerschbergern im Besitze von Stadlkirchen folgte im Jahre 1537 Bartholomäus Ponhalm. Von diesem kaufte den Besitz Georg Neuhauser (aus der Gegend von Vilshofen in Bayern) im Jahre 1558; er baute den Sitz neu auf. Vermählt war er mit Barbara Stadlerin, die als letzte ihres Geschlechtes im Jahre 1559 starb. Georg Ehrenreich Neuhauser verkaufte Stadlkirchen im Jahre 1638 an Anton Ekhard von der Tann. Josef von Ekhardt verkaufte das Gut wieder im Jahre 1773 an Fürsten Heinrich von Auersperg von Losensteinleiten um 74.000 Gulden. Die Grundstücke wurden im Jahre 1808 zum Hofe Losensteinleiten geschlagen. Die Ehelente Größwanger aus Steyr kauften die Gebäude, Schloß und Brauhaus, Stadl- kirchen wurde in der Landtafel 1884 gelöscht. Schon im Jahre 1593 hieß es von: Sitz Stadelkirchen: „weil aber viel Jahr her das Gut durch einen Herrn nicht selbst bewohnt ist dasselbe abgekommen". Der Umfang des alten Baues ist uoch an dem Verlauf der Wassergräben erkennbar. In dem Rest des früheren Hauses wohnen heute Jnleute. 267 34*

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