Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Schanze bei Ernsthofen zu leistenden Zuzug wird die Witwe des Kunrad Kirchheimer als von Pernstein leistungspflichtig bezeichnet. Es scheint demnach eine neuerliche Verpfändung vorhergegangen zu sein, der im Jahre 1493 eine zweite an Kaspar von Volkensdorf folgte. Die Verpfändung war jedenfalls im Jahre 1538 gelöst, denn in diesem Jahre konnte Kaiser Ferdinand die Herrschaft dem Christoph Jörger schenken. Christoph und Helmhard Jörger besaßen Pernstein bis 1585. Karl war der letzte Jörger auf Pernstein. Er war Protestant und verlor seine Güter im Jahre 1626. Pernstein kam an den Statthalter Herberstorf, dessen Witwe Marie Salome die Herrschaft im Jahre 1630 an das Kloster Kremsmünster veräußerte, bei dem es noch heute ist. Die zur Herrschaft gehörigen Stücke lagen in den Steuergemeiuden Micheldorf, Schlierbach, Dauersdorf, Göritz und Klaus. Ine Jahre 1717 erbaute Abt Erembert das Schloß Neu-Pernstein bei Kirchdorf auf deni Bodeu des eiugetauschteu Bauernhofes Hampfelleiten. 16. Biberbach (Pieberbach). Die erste Erwähnung von Pieberbach fällt in das Jahr 1055. Laut einer kurzen Bemerkung im Passauer Traditionskodex machte damals ein Adalolt zu Lorch einen Tausch, durch den er piparpah gegen Abtretung seines Besitzes zu Holzhausen bei Wels erwarb. Das Gut zu Holzhausen hatte Adalolt vorher vom Stifte Mattsee im Tauschwege erhalten, wozu Bischof Berengar von Passau seine Einwilligung gab. Es ist freilich nicht erwiesen, daß mit piparpah das oberösterreichische gemeint sein muß, aber für die Verweisung nach Bieberbach in Niederösterreich kann man noch weniger Vorbringen. Dem Vorgänge beim Tausch, dem der Bischof von Passau zustimmte, entsprechend, war Pieberbach damals Passauer Eigen. Wir finden auch das castellum Pibervach um oas Jahr 1260 mit sechs dazugehörigen Huben als Eigen des Bistums. Vom Bistum erscheinen dann auch um das Jahr 1290 die Prieschiug belehnt. Während noch im Jahre 1332 sich Leutold der Prieschiug vou Biberbach uannte, tritt sieben Jahre später Burghard der Gneuß als Inhaber auf, aber, wie es scheint, schon als Lehensmanu der Herzoge von Österreich; denn Herzog Albrecht erlaubt im Jahre 1341 dem Burghard Gueuß, daß dieser sich auf dem Stein oberhalb der Mühle eine Beste baue. Damals fand also ein Neubau als Ersatz für das 1260 erwähnte castellum statt. Herzog Albrecht belehnte auch im Jahre 1341 Bernhard den Kneußer mit Pieberbach und verlieh ihm das 83

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