Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

in Besitz, verzichtete aber am 6. April 1382 nach Empfang einer Abfindung in der Höhe von 500 T auf Sprinzenstein. Wenn um diese Zeit (1391) ein Otto von Sprinzenstein, gesessen zu Plumau, genannt wird, so gehört dieser nicht in die Familie der Sprinzen- steiner, sondern er oder wenigstens sein Vater Oertlein war Pfleger auf Sprinzenstein. Als nun Jutta die Marspächin den Rudolf von Schärfsenberg heiratete, erhielt dieser, der auch Marsbach selbst in Besitz bekam, Sprinzenstein erb- und lehenweise, nur mußte er im Jahre 1396 auf die Vogtei von Sarleinsbach verzichten. Die Schärffenberger behielten Sprinzenstein bis zum Jahre 1525. Dieser Dauer der Schärfsenbergschen Jnhabung widerspricht aber die von Hoheneck wiederholt (Hoh. II 299, 484, 530) gebrachte Nachricht, daß Wolfgang von Schärfsenberg Sprinzenstein bereits im Jahre 1441 an Georg, Hans, Ulrich, Ruger und Gundaker von Starhemberg verkauft habe. Nach Angaben von Weiß-Starkenfels in seinen Erläuterungen zur Geschichte der Sprinzensteiner bei Siebmacher hätte aber Johann von Schärfsenberg die Beste Sprinzenstein an Dionys Praun erst im Jahre 1525 verkauft. Der scheinbare Widerspruchs in beiden Nachrichten läßt sich jebocf) lösen. Sprinzenstein war ja, worauf schon bei Erwähnung der Vereinbarungen des Jahres 1281 hingewiesen wurde, nicht ausschließlich Passauer Lehen, auch die österreichischen Landesfürsten besaßen darauf Rechte. Laut im Schlosse Berg bei Rohrbach erliegender Lehenbriefe hat Bartholomäus von Starhemberg bereits im Jahre 1496, also vor 1525, den Altmanu ab dem Perg mit Gütern zu Sprinzenstein, und zwar mit denselben Stücken belehnt, die Kaiser Maximilian im Jahre 1494 dem Oswald von Perg geliehen hatte. Das konnte aber nur erfolgen, wenn Wolfgang von Schärffen- berg den österrreichischen Anteil an der Beste den Starhembergern verkaufte, während der bischöfliche Anteil im Jahre 1525 an Dionys Praun gelangte. Nach dem Tode des Dionys Praun, der im Jahre 1528 starb, empfahl König Ferdinand dem Bischof von Passau seinen Rat und Protophysikus Paul Riccius zur Belohnung mit Sprinzenstein, zu welchem Schritte eine gemeinsame Lehensherrlichkeit über die Beste den Anlaß geboten haben kann. Paul Riccius stammte angeblich aus Mailand und soll bei der Heirat des Kaisers Maximilian I. mit seiner zweiten Gemahlin Bianca, Tochter des Galeazzo Sforza, Herzogs von Mailand, mit nach Österreich gekommen sein. Im Jahre 1529 wurde auch der Protophysikus Paul Riccius durch Belohnung des Bischofs von Passau Herr auf Sprinzenstein. Wenn sich auch die Sache mit der Herkunft des Paul Riccius so verhalten haben kann, wie angegeben, so muß doch darauf hingewiesen werden, daß, wie Laurenz Pröll in der Geschichte des Klosters Schlägt S. 100 berichtet, ein Hans Sekker, Burgen und Schlösser. 265 34

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2