Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

aufgelöst. Zur Aufnahme der Benediktiner von St. Blasien bestimmte Kaiser Franz die Propstei Spital am Pyhrn. Propst und Kapitulare wurden pensioniert und das Stift den Benediktinern übergeben. Verschiedene Ursachen, darunter Platzmangel, wirkten zusammen, daß Abt und Mönche im Jahre 1809 das' Stiftsgebäude räumten und mit allen Werten und Einrichtungen nach St. Paul in Kärnten übersiedelteu. Das Stiftsgebäude stand nun leer und brannte im Jahre 1841 nieder. Der Grund und Waldbesitz des Stiftes kam an den Religionsfonds. 171 Sprinzenstain. Dort, wo die Sarleinsbach—Rohrbacher Straße die kleine Mühl übersetzt, liegt am linken Flußufer Schloß Sprinzeustein. Wir erfahren vom Bestand eines Sitzes Sprinzeustein durch den Namen des Besitzers, des Ritters (miles) Siboto de Sprinczensteyn, als dieser bei einem Geschäfte des Klosters Schlägl im Jahre 1253 Zeugenschaft abgab. Im Jahre 1264 finden wir ihn bei einem ähnlichen Anlässe. Daß Siboto dem Geschlecht der Tannberger angehörte, dafür spricht nicht nur der bei den Tannbergern in älterer Zeit gebräuchliche Name Siboto, sondern mehr noch oer Umstand, daß bald nach dem Jahre 1264 die Beste Sprinzenstein tatsächlich! in der Jnhabung des Chunrad von Tannberg sich befand. Dieser wegen Störung des Landfriedens verfolgte Raubritter sollte gemäß einer Vereinbarung der betreffenden Landesherren im Jahre 1281 die Beste Sprinzenstein zu Handen des Bischofs von Passau oder des Grafen Albrecht von Habsburg räumen. Wir werden später sehen, daß Graf Albrecht nicht.etwa als Landesherr — er war damals nur Verweser der öster- reichischen Länder —, sondern auf Sprinzenstein solche Rechte besaß, die auf einem Lehensverhältnis beruhten. Wer von beiden Fürsten damals Sprin- zenstcin behielt, ist nicht ersichtlich. Jedenfalls wurde die Beste später einem Chunrad von Tannberg wieder übergeben, der mit seiner. Hausfrau Gertrud uoch im Jahre 1305 auf Sprinzenstein behaust war. Vou den Tannbergern gedieh die Veste als bischöfliches Lehen an die Marsbacher. Ortolf von Marsbach dacz Sprinczenstain wird im Jahre 1328 genannt. Hans von Marsbach stiftete im Jahre 1369 einen Kaplan für die Kapelle in der „Veste da zu Sprinczenstain" mit Willen des Propstes von Schlägl und des Pfarrers von Rohrback), den er mit zwei Gütern zu Wiukel in der Pfarre Aigen entschädigte. Jans von Marsbach war mit Jutta, Schwester des Heinrich Grans von Uttendorf, vermählt. Wernhard Grans, Heinrichs Sohn, erhob Ansprüche auf Sprinzensteiu, nahm es auch 264

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2