Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Aus einer zur Zeit der Ruckendorfer gemachten Aufschreibung über Bestand und Rechte der Herrschaft geht hervor, daß sich die „Freiung" von Spielberg von: Kesselbach bis an den Marbach und von der Donau bis au den Zweinzeubach erstreckte, und daß die Rechte der Herrschaft sich auch auf das damals bestandene rechte Donauufer ausdehnten, uud zwar den Landstrich gegenüber der Gusenmündung bis zum Eselgraben umfaßte. Wolfgang und Hans von Ruckendorf verkauften im Jahre 1475 Spielberg mit Stein und dem Kirchenlehen von Spielberg dem Oswald Schirmer, dieser wieder im Jahre 1484 an Bernhard von Schärffenberg, der die Beste für treue Dienste iur Kriege mit Matthias als freies Eigen erhielt. Nach Hans Wilhelm von Schärffenberg überging Spielberg um das Jahr 1650 au David Uugnad Grafen von Weissenwolf. Zur Beste Spielbcrg gehörte ein kleines Landgericht über Langenstein und An bei Naaru. Ein voiu Besitzer der Beste, Grafen Helmhard Weissenwolf, geltend gemachter Anspruch auf ein Halsgericht über einzelne Häuser am rechten Donauufer bei Lorch und Christein wurde abgewiesen. Erst im Jahre 1783 erhielt Spielberg durch Abtretung eines kleinen Bezirkes von der Herrschaft Tillysburg ein Landgericht nördlich Tillysburgs. Die Sache fand übrigens durch Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit im Jahre 1850 ein Ende. Der Gutsbestand betraf Stücke in den Steuergemeinden Enns, Lorch, Langenstein, St. Georgen. 170. Stift Spital (am Pyhrn). Im Jahre 1190 während des dritten Kreuzzuges errichtete Bischof Otto von Bamberg uuterhalb des Passes über deu Pyhrn am Ende des Wiudischgarstuertales ein Hospiz. Der alte, aus der Römerzeit stammende Weg, der aus dem Donautale hier über die Alpen führte, war damals stark begaugeu. Das Spital sollte den Pilgern, die ins Heilige Land zogen, Unterkunft gewähren. Der Bischof scheukte dem Spital 10 Huben zwischen der Paßhöhe uud dem Spital, die einst der Herzog von Meranien inuehatte, die dann an beit Markgrafen von Steyr gefallen waren, dazu eiue Hübe Gschwaudtuer (bei Schweizersberg) uud den Wald zwischen deni Pießliug- bache und der Steyr. Die Namen dieser und anderer später dem Spital geschenkten Güter sageu, daß damals die Bevölkerung des Tales aus Bayern und Wenden bestand. Leiter des Spitals sollte ein Geistlicher sein, Provisor, eingesetzt im Einvernehmen von den benachbarten Klöstern Admont, Gleink, Garsten und St. Florian. Das Spital scheint ursprünglich nicht an der Stelle des heutigen gestanden zu seiu. Darauf weist eiue Eintragung 262

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