Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

vom Bischof als noster vasallus, als bischöflicher Lehenträger, bezeichnet wird, dabei doch seine Vollfreiheit bewahrt hat. ■ Dietrich von Spielberg tritt unter diesem Namen nicht mehr wieder auf. Spielberg wird später (um 1150) als Passauer Lehen des Domvogts Otto von Lengbach erklärt, doch stellt es sich in weiterer Folge als Lehen von den österreichischen Landesfürsten heraus, ein Wechsel in der Lehensherrlichkeit, die wir noch bei anderen Besitzen in gleicher Weise antreffen, ohne daß die Ursache des Wechsels ersichtlich ist. Zu dem Verschwinden der Lehensherrlichkeit der Passauer Bischöfe über Güter in Oberösterreich mag auch die Erstarkung der Landeshoheit beigetragen haben. Schon lm Urbar aus der Ottokarischen Herrschaft, also beiläufig aus den Jahren 1265 bis 1275, erscheint bereits ein Einkommen des Landesfürsten aus der Vogtei über Achwinden verzeichnet, das zur Herrschaft Spielberg gehörte. Herzog Albrecht konnte später — es war im Jahre 1293 — das Einkommen von der Vogtei über Achwinden „außer und inner dorfs, die pey alten zeiten her chomen ist in unser gewalt bey unseren vorvarn, den fürsten von Österreich" dem Ulrich von Kapellen verpfänden. Die bevogteten Güter gehörten dem Kloster Niedernburg in Passau. Als landesfürstlicher Burggraf wird seit dem Jahre 1314 ein Hagen wiederholt genannt. Zur Zeit, als Hagen von Spielberg Judenrichter zu Wien wurde (1329), war die Beste als Leibgeding dem 'Eberhard von Wallsee eingeantwortet und Hang der Bergheimer Burggraf von Spielberg. Die Bestallung als Burggraf überging 1353 an Hagens Bruder Hermann und dessen Sohn Erhard; an den letztgenannten aber bereits pfandweise gegen ein Darlehen von 600 27, von welchem Betrage Herzog Albrecht 300 K" zur Auslösung der an Hans den Scheck von Steyr verpfändeten Burg selbst dienten. Als Zuschuß für Wehrbauten im Schlosse Spielberg bekam der Pfandinhaber jährlich 50 T von der Maut zu Stein. Eine merkwürdige Nachricht über Spielberg stammt aus dem Jahre 1348. Hagen, der Burggraf von Spielberg, erklärte am 24. Juni dieses Jahres, daß er mit Gunst und Rat seiner besten Freunde „öesunderleich Hern Otten des Pfarrer ze Spilbcrch und Chorherr dacz Ardakcher" mit dem Kloster St. Florian einen Tansch eingegangen sei, durch den er ein Gut in der An bei Hofkirchen, das der Kirche Spielberg mit jährlich 60 Pfennig dienstbar war, dem Kloster St. Florian abgetreten, dagegen ein der Kirche Spielberg besser (paz) gelegenes zu Tawrendorf (Danndorf nördlich Marbach) für die Kirche erworben,habe. Was die Kirche und den Pfarrer betrifft, kann es sich nur um die Burgkapelle, von der noch zwei gotische Fenster erhalten sind, gehandelt haben, der Pfarrer selbst war nur ein Burgpfarrer, dem der zuständige Pfarrer gewisse Rechte abgetreten hatte. Als Herzog Rudolf IV. in Enns die Versammlung seines Heeres zum Fcldzug gegen Bayern abwartete, kam der Propst von St. Florian zu ihm 260

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