Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

seinen Schwager Eberhard von Wallsee in den Besitz seines Anteils nicht zu irren, doch zog es dieser vor, schon im wachsten Jahre sein Viertel an Alber von Volkensdorf zu verkaufen. Das gleiche geschah zur selben Zeit durch Heimbert von Polham. Kaum war Alber von Volkensdorf in den vollen Besitz von Seisen- burg gekommen, als er es wieder aus der Hand gab. Er und sein Sohn Otto verkauften am 7. April 1334 die Beste Seisenburg an die Herzoge Albrecht und Otto von Österreich und verzichteten zugleich auf die Pfandschaft, die sie auf Grein hatten. Statt des Kaufschillings für die Burg und für die Freigcbung der Pfandschaft auf Grein, zusammen mit 950 T angeschlagen, bedingten sich die Verkäufer bis zur Bezahlung des Kaufpreises eine jährliche Rente von 100 9s, zahlbar aus her Herrschaft Steyr von Gütern, die ihnen der Burggraf von Steyr namentlich anzugeben hatte. Aber auch die Herzoge behielten die Seisenburg nur kurze Zeit in der Hand, sie verpfändeten die Beste an Dietrich und Benesch von Harrach; diese traten die Pfandschaft wieder an Jans den Kapeller ab. Herzog Albrecht zahlte unterdessen die vereinbarte Rente von Gütern der Hofmark Steyr weiter, wenigstens bis zum Jahre 1340, was aus seiner Erklärung vom 15. Juni desselben Jahres hervorgeht. Wann die Begleichung des Kaufschillings erfolgte, ist nicht bekannt. Als Herzog Rudolf IV. die Regierung Österreichs antrat, war die Pfandschaft über Seisenburg gelöst, dagegen fand er Falkenstein und einen Ertrag der Maut von Linz in der Hand des Eberhard von Wallsee. Um diese frei zu bekommen, verpfändete er im Jahre 1359 dem Eberhard von Wallsee die Vogtei von Wels und den Ertrag der Herrschaft Seisenburg. Auch Rudolfs Nachfolger ließen die Verpfändung weiter bestehen. Dieses Verhältnis änderte sich nur dahin, daß Seisenburg nicht als einzelnes Pfandstück behandelt, sondern als Teilstück zur Sicherung einer Hauptschuld dienen mußte. Herzog Leopold nahm im Jahre 1407, als er im Streite mit seinen: Vetter Ernst in Geldnot geriet, Geld auf die Herrschaften Wachsenberg, Kogl, Puchheim, Pernstein und Seisenburg auf. Die Gesamtschuld betrug 14.900 Goldgulden. Als Herzog Albrecht V. mündig wurde und die Herrschaft voi: den Vettern 'Leopold und Ernst übernahm, bestätigte er im Jahre 1407 das Schuldverhältnis an die Wallseer und erklärte, daß eine Auslösung aus der Pfandschaft nicht vor 28 Jahren erfolgen solle. Die Verpfändung war auch inr Jahre 1435 gelöst, um, was Seisenburg betrifft, durch eine andere ersetzt zu werden. Schon im Jahre 1436 kam Seisenburg in die Pfandschaft des als Geldgeber für Herzog Albrecht tätigen Hubmeisters (Verwalters der landes- fürstlichen Besitzungen) Ulrich Eitzinger. Dieser, später auch durch seine politische Tätigkeit verhindert, ließ die Beste durch Pfleger verwalten, im Jahre 1451 war es Kaspar Mülwanger. Sckker. Burgen und Schlösser. 257 33

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