Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

dann an seinen Sohn Wolfgang, der den Besitz vor dem Jahre 1575 an Hans Tschernembl, Erbschenk in Krain und in der Windischen Mark, verkaufte. Von ihm gelangte Schwertberg an seinen Sohn Georg Erasmus, der in der protestantischen Bewegung des 17. Jahrhunderts in Oberösterreich die Hauptrolle spielte. Auf sein Betreiben wurde dem König Matthias die Huldigung solange verweigert, bis dieser den Protestanten alle Forderungen bewilligen mußte. Auch dem Kaiser Ferdinand wurden durch Tschernembl die gleichen Forderungen in Wien überreicht, der sie bekanntlich abschlug, als die Dampiere-Dragoner in die Burg einrückten. Die oberösterreichischen Stände verweigerten neuerdings die Huldigung, doch das Einrücken des bayrischen Heeres erzwäng die Huldigung an den Kur- sürsten, dem Oberösterreich! in Pfandschaft gegeben war. Tschernembl mußte flüchten, seine Lehen wurden eingezogeu. Schwertberg mit Windegg erhielt der Graf Helfrich III. von Meggau im Jahre 1620. Unter ihm wurde Schwertberg im Jahre 1626 von den Bauern eingenommen. Nach deni Tode des Helfrich erbte seine Tochter Susanna, Hausfrau des Heinrich Wilhelm von Starhemberg. Die Tochter Marie aus dieser Ehe brächte ihrem Manne Lobgott Kuefsteiu ihr Erbe Windegg, Schwertberg, Hart und Poueggen zu. Eine Ehe mit der Tochter Marie Franziska Kuefstein mit Christoph Wilhelm von Thürheim (f 1738) brächte Schwertberg an diese Familie (1754). Im Jahre 1839 war Maria Anna Gräfin Starhemberg und Ludwig, Andreas und Therese Thürheim gemeinschaftliche Besitzer. Schwertberg überging dann 1842 an Ludwig Grafen Thürheim, dauN 1899 an dessen Tochter Therese Baronin Schwiter. Seit 1911 ist Alexander Graf Hoyos Besitzer. Der Gutsbestand der Herrschaft lag in den Steuergemeinden Schwert- berg, Altaist, Windegg, Arbing, Münzbach, Weinzierl und Prandegg. 167., 168. Hoch-Seisenburg. Nachrichten über die Seisenburg reichen bis an den Beginn des 12. Jahrhunderts. Nach ihnen wurde das Schloß schon von dem Markgrafen Ottokar dem uobili viro et ministeriali Heinrich von Polham verpfändet. Im Jahre 1329 waren Werner, Gottfried und Heimbert von Polham von der Welser Linie der Polheimer Besitzer von Seisenburg. Werner und Gottfried verkauften damals ihren Anteil, ein Viertel an dem Haus zu Seisenburg, dem Eberhard von Wallsce um 500 T. Ein anderer Teil, die Hälfte, kam in den Besitz des Alb er von Volkensdorf, ein Viertel blieb dem Heimbert von Polham. Alber von Volkensdorf versprach nach dem Kaufe, 256

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2