Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Verpflichtungen den Markt Zell, den Hof Aisthoferl und Lehen „in dem Luzz" (Regensburger Anteil von der Riedmark). Von den Chuenringern wurde Schwertberg an die Öder, die auch Burggrafen auf Windegg waren, als Lehen ausgegeben. Nach dem Tode Lentolds III. von Chuenring (ß 1355) wurde jedoch weder Windegg noch Schwertberg an das Bistum zurückgestellt, sondern gelangte als Erbe seiner Schwestern Agnes und Klara an deren Männer Andre voll Liechtenstein und Friedrich von Wallsee zu Enns. Beide verkauften Schwertberg im Jahre 1359 an Eberhard voir Capellen. Der Wechsel der Besitzer änderte jedoch nichts in dem Verhältnis zu den Odern. Diese blieben in der Jnhabung des von Windegg abhängigen Lehens bis zum Tode des Kaspar Öder.(um 1470), zu welcher Zeit 'dann Schwertberg durch Barbara Öderin an ihren Mann Hans den Häuser gelangte. . Mehrere aus der Zeit der Oderschen Jnhabung stammende Nachrichten sind geeignet, Verwirrung in die Verhältnisse zu bringen. Weiß- Starkenfels verzeichnet 'einen Ernst Preuhafen im Jahre 1402 auf Schwertberg seßhaft, und Hoheneck III 554 kennt einen Hans Preuhafen auf Schwertberg. Etwas später, im Jahre 1433, wird Toman der Wurm als Erbe von: Sitz Schwertberg nach Chunrad dem Schafser von Schwertberg genannt. Die Sache läßt sich nur so erklären, daß die Öder die Herrschaft Schwertberg innehatten, die anderen Genannten aber auf dem Bauhofe seßhaft waren, wozu auch die Bezeichnung „Sitz" für Schwertberg und „Schafser" bei dem 1433 genannten Wurm übereinstimmt. ' Nach dem Tode Eberhards von Kapellen kam Schwertberg nach Verzicht der Töchter Wilburg von Dachsberg und Dorothe von Liechtenstein an Reinprecht IV. von Wallsee. Dieser vermachte Schwertberg ine Jahre 1462 seiner Hausfrau Margaret, Tochter des Ruger von Starhemberg, und im Jahre 1482 seiner zweiten Hausfrau Katharina, Tochter des Ulrich voll Starhemberg. Das Gut lvar aber an die Häuser verliehen oder verkauft. Hans der Häuser war es wahrscheinlich, von dem wieder die Zeller von Riedau Schwertberg kauften. Bernard der Zeller auf Schwertberg war es, der seinen Namen weit und breit berüchtigt machte. Er war ein Raubritter und Heckenreiter, der in Verbindung mit anderen Gesellen nicht nur das Machland unsicher machte, sondern auch das obere Mühl- viertel bei Marsbach und die mährische Grenze heimsuchte. Er lvurde auf dem Reichstag von Kaiser Karl V. nach Worms vorgerufen, zwar dort fveigesprochen, aber nach seiner Heimkehr sofort wieder ergriffen. Zum Tode verurteilt, wurde er zu Linz enthauptet, sein Leichnam zu Riedau begraben. Erbe von Achwertberg war sein Vetter Georg. Dieser vermachte Schloß Schwertberg '1526 seiner Hausfrau Regina, einer Tochter des Helm- hart Jörger. Regina heiratete wieder, Andreas von Tannberg, ihr Mann, erhielt durch sie Schloß und Bauhof Schwertberg. Der Besitz gelangte 255

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