Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Weikard von Polham war eifriger Protestant. Seine weitgehende Tätigkeit für die protestantische Sache hatte zur Folge, daß er Puchheim und Swans verkaufen mußte. Beides kam im Jahre 1627 gegen einen Kaufschilling von 125.000 Gulden, 1000 Gulden Leihkauf und 200 Dukaten Leihkauf für seine Gemahlin an den Statthalter Grafen Herberstorf. Der Protestantismus hatte unter der Herrschaft der Polheimer auch in Schwanenstadt Eingang gefunden und von der Kirche Besitz genommen, ohne daß sich die Bürger in auffallender Weise an den Aufständen während der zwei ersten Bauernkriege beteiligt hätten. Dieser Umstand mag wohl auch, abgesehen von der Forderung im Betrage von 8000 Gulden, welche der Markt an den Statthalter Herberstorf hatte, daß dieser dem Markte Schwans die Erhebung und den Namen einer Stadt im Jahre 1627 von Kaiser Ferdinand verschaffte. Wenn auch durch die Gegenreformation die Bevölkerung zum großen Teil wenigstens äußerlich zum römischen Glauben zurückkehrte, so blieben doch viele ihrer Überzeugung treu. Im Jahre 1752 wanderte eine große Zahl Schwanenstädter nach Ungarn und Siebenbürgen aus, 30 Jahre vor Erlassung des Toleranzediktes, das ihnen den Aufenthalt in der Heimat gestattet hätte. Mit der Auflösung der Patrimonialgerichtsbarkeit im Jahre 1848 endete auch die Tätigkeit und die Rechte des Magistrates von Schwanenstadt. 166. Shwertberg. Der Name des Ortes erscheint nicht früher als im Jahre 1287, aber mit einer Bezeichnung, die eine schon fortgeschrittene Entwicklung voraus- setzt. Schwertberg wird damals bereits „forum" — Markt genannt. Ein Blick auf eine Karte zeigt uns, daß der alte Handelsweg, der von Mauthausen längs der Aist über Prägarten nach Böhmen führte, Schwertberg berühren mußte. Grund und Boden der Gegend war Eigentum des Bistums Regensburg. In der Zeit des Interregnums bemächtigte sich der Adel, der geistliche Güter zu Lehen hatte, vielfach dieser, indem er die verliehenen Güter als Eigen betrachtete. Kaiser Rudolf stellte das alte Verhältnis wieder her. Sein Sohn Albrecht folgte. So mußte in dem oben genannten Jahre Leutold von Kuenring, der im Besitze von Windegg und anderer Regensburger Güter war, darunter auch des Marktes Swertperg erklären, daß diese Güter Lehen von Regensburg seieu, und im Falle er. in einen geistlichen Orden eintreten oder ohne Hinterlassung von Söhnen sterben sollte, an das Bis- tum zurückzufallen haben. Jeder Burggraf, der nur mit Zustimmung des Bischofs auf die Lehen gesetzt werden darf, muß einen Eid leisten, das Schloß dein Bischof einzuantworten. Leutold erhielt für die eingegangenen 254

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