Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Florian genannten Weichard, Pfarrer von Schwans, mangels einer Zeitangabe nicht mit Sicherheit einreihen können, so müssen wir als ältesten Pfarrer von Schwans den aus Hildesheim gebürtigen Hermann Werdeghe betrachten. Dieser wurde 1359 Kanonikus vou Passau und kam im Jahre 1371 als Prokurator nach Rom. Die einträgliche Pfarre Schwans erhielt er durch päpstliche Verleihung. Die Annaten der Pfarre Schwans, die im Falle einer Verleihung durch die Kurie nach Rom gezahlt werden mußten, beliefen sich zwischen,50 und 60 K". Die Päpste hatten sich schon im 12. Jahrhundert ein Besetzungsrecht bei Pfründen erwirkt, Die dann gegen Zahlung von Annaten verliehen wurden. Die Kurie wählte natürlich mit Vorliebe die bestdotierten. Das Gericht über Schwans stand den Schaunburgern zu. Es hieß, das Weissenberger Gericht und scheint vertragsmäßig im Jahre 1321 an die Schaunburger gelangt zn sein, obwohl Dietrich von Weissenberg das Gericht im Jahre 1320 an Heinrich von Polham verkaufte, worüber ein Streit mit den Grafen von Schaunburg entstand, der jedenfalls zn Gunsten der Grafen endete; denn das Gericht war im Jahre 1355 unstreitig im Besitz der Schaunburger, die freilich wieder im Jahre 1391 gezwungen wurden, das „Weissenberger Gericht in dem Swans liegt", als Lehen von Seite der österreichischen Herzoge anzuerkennen. Auch die Herrschaft über Schwans war an die Grafen von Schaunburg gediehen. Graf Ulrich verlieh im Jahre 1385 das Amt Schwans dem Ulrich Anhänger. Mit der Unterwerfung der Schaunburger unter die Herrschaft der Schaunburger wird auch im Zusammenhang stehen, daß wir die Wallseer wohl erst vom Jahre 1422 an angefangen als Käufer Don Burgrechten und Gütern in Swans antreffen. Das Gericht Swans verblieb bei Schaunburg. Im Jahre 1402 wird Hans der Aczpek als Richter zu Swans genannt. Graf Johann von Schaunburg verlieh das Gericht an Weikard von Polham; bei der Herrschaft Puch- heim verblieb das Gericht, nur daß im Jahre 1464 Reinprecht von Wallsee die Halsgerichtsbarkeit für den Burgfried Swans erhielt. Das Hochgericht stand auf dem Galgenberg. Bei der Aufteilung der Wallseer Güter zwischen Wolfgaug und Reinprecht von Wallsee im Jahre 1456 fiel Swans an Reinprecht. Nach dem Aussterben der Wallseer erhob Graf Georg von Schaunburg vergeblich Anspruch auf den Markt. Er kam an die Starhemberger, dann an Friedrich von Pollham. Weikhard von Polham vereinigte Schwans mit seiner Herrschaft Puchheim. Die Marktgemeinde Schwans erkaufte vou der Herrschaft Puchheim die Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Rechtssachen, ein Magistrat mit einem rechtskundigen Syndikus hatte den Wirkungskreis eines Bezirksgerichtes. 253

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