Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

berg im Jahre 1878 an den Grafen Siegmund Engl. Nach dessen Tode kam Schlüsselberg an Sigismund Fveiherrn von Schneeburg. 162. Lloster Schlögl (Schlägi). Chalhoch von Falkenstein, Ministeriale von Passau, stiftete vor dem Jahre 1209 auf seinem Eigengute — in bonis meis sagt er in einer späteren Urkunde — im Orte Slage ein kleines Kloster und übergab dieses mit Bewilligung des Diözesaubischofs dem Kloster Langenheim in Franken als Tcchterkloster. Zisterzienser aus Langheim, die iu die neue Stiftung ein- zogen, kehrten nach 7^ Jahren, angeblich weil ein Abt und ein Bruder an Hunger und Kälte dort gestorben wäre, in. der Stille in ihr Mutterkloster zurück, und ließen sich! auch! durch die Bitte Chalhochs nicht bewögen, das Kloster wieder zu beziehen. Nun wendete sich der Stifter mit Erfolg an das Prämonstratenserkloster Milewsk (Mühlhaufen in Böhmen). Chalhoch spricht in der Urkunde vom Jahre 1218 von der Übertragung seiner Stiftung an die Prämonstratenser von Milewsk davon, daß er das Kloster an einem anderen Orte errichtet habe — in alio loco fundavi. Aus diesem Ausdrucke hat nian gefolgert, .daß das ältere Kloster nicht in Schlügl, sondern anderswo, und zwar in Ödenkirchcn gestanden hätte. Da jedoch schon die ältere Urkunde vom Jahre 1209 den Ort „Slage" als Baustelle nennt, der heute Schlügl heißt, wurde die Annahme der Verlegung fallen gelassen. Dabei wurde nicht mit der Möglichkeit gerechnet, daß mit der Verlegung der Baustelle auch gleichzeitig der Name des Klosters auf den neuen Bauplatz übertragen werden konnte. Auch die alte Überlieferung, daß Chalhoch von Falkenstein, oer Gründer des Klosters, der Ahnherr ber Mühlviertler Falkensteiner sei, wurde be- stritten und an seine Stelle ein mit Grafenrechten ausgestatteter bayrischer Hochadeliger gesetzt, ein Chadelhoch von Kirchberg, öem das Mühlviertler Falkenstein als Lehen vom Bischof von Passau zustand, daher er sich als ministerialis pataviensis bekannte. Nicht wenig scheint dieser weit hergeholten Annahme zu widersprechen, daß dieser hochadelige Chalhoch voin Bischof nur den Titel eines „strenuus" erhielt, der später sogar Nicht- adeligen znkam. Der erste Propst nach der Übergabe des Klosters an öie Prämonstratenser kam jedoch aus dem bayrischen Kloster Osterhofen bei Vilshofen. Herzog Friedrich von Österreich schenkte dem Kloster Baugrunv, auf dem dann der Markt Aigen entstand. Die Rosenberger aus Böhmen schenkten die Pfarre Kirchschlag, Bertha und Budiwoy von Krumau das Dorf Schintlau W8

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