Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Schlierbach war die zweite Klosterstiftung Eberhards von Wallsee, der schon im Jahre 1336 das Kloster Sensenstein in Niederösterreich gegründet hatte. Das Kloster blieb von den Nonnen unter 57 Äbtissinnen bis zur Zeit der Reformation besetzt. Die letzte Äbtissin war Anna von Ahaim. Sie verließ das Kloster, ihre Nonnen folgten nach und nach^ so daß das Stift im Jahre 1554 keinen Konvent mehr besaß. Die Verwaltung führte auf Betreiben her protestantischen Besitzer von Pernstein der Jörger, ein Protestant, bis im Jahre 1571 Kaiser Maximilian den Abt Erhard von Kremsmünster mit der Administration betraute. Der Abt Wolfrat von Kremsmünster trug sich! mit der Absicht, das Zisterzienserstift seinem Benediktinerstifte als Sitz eines Priorats einzuverleiben. Dieser Wunsch scheiterte jedoch aii dem Einsprüche des Zisterzienserabtes des Klosters Reun in Steier- mark, der Schlierbach! für seinen Orden in Anspruchs nahm. Schlierbach! wurde im Jahre 1620 den Zisterziensern Angewiesen und vom Kloster Reun durch einen Abt mit einigen Mönchen bevölkert. . Die Ankömmlinge fanden das Kloster, was Einrichtung betrifft, verwahrlost, ihr Essen mußten die Mönche auf mit Brettern bedeckten Fässern einnehmen, die Speisen wurden in ausgeliehenen Geschirren bereitet. Der nächste Abt Johann Keller machte sich um die Hebung so verdient, daß sein Nachfolger Balthasar Rausch (1645—1660) bereits im Stande war, die Keinen Herrschaften Hochhaus, Messenbach und einen Anteil an Mühl- grub anzukaufen. Die Äbte Benedikt Rieger und sein Nachfolger, der prunkliebende Nivard Dürer, waren die Erbauer der Stiftskirche, die Antonio Cartone im glänzendsten Barock ausführte uird Giovanni Carlone mit herrlichen Fresken schmückte. Abt Nivard ließ auch den prachtvollen Bibliothekssaal erbauen. Das Kloster besaß an Stiftspfarren neben den bereits erwähnten noch Nußbach, Heiligenkreuz, Steinbach am Ziehberg und Klaus. Der Klosteraufhebung unter Kaiser Josef entging das Kloster, dagegen wurde im Jahre 1788 alles Kirchen- und Tafelsilber zu Gunsten des Religionsfonds mit Beschlag belegt. Ereignisse von Bedeutung haben sich seither mit dem Kloster nicht zugetragen. 163. Schliffelberg (Schlüsselberg bei Grieskirchen). i Schon seit der Mitte des 12. Jahrhunderts begegnen wir, zuerst in Aufschreibungen des Klosters Mondsee, dann anch bei anderen Gelegenheiten, Schlüsselberger; so sind uns aus Mondseer Quellen um das Jahr 1150 ein Herwort und Walchun de Sluzilberch bekannt geworden. 216

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