Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Ungarn nach Einnahme von Schifferegg den Ranm für ihre Unternehmungen gegen das Traunviertel erweitern könnten, befahl der Kaiser zweimal, 1484 und 1486, Schifferegg abzubrechen; das erfolgte jedoch nicht. Dagegen nahmen die Ungarn Schifferegg ein, verbrannten es vor dem Abzüge, zu dem sie durch das jAnrücken von Mannschaft aus Steyr gezwungen waren. Im weiteren Verlauf des Krieges errichteten die Ungarn in Schisfer- egg eine Schanze. Zugleich mit der im Oktober 1490 erfolgten Eroberung der Tettauer Schanze wurde auch die Schanze bei Schiffartseck zerstört. Dabei soll nun auch der Sitz Schiffartseck das gleiche Schicksal erlitten haben. Der Stich Wischers zeigt jedoch das Gebäude noch in gutem Bauzustande. Schon gii Wischers Zeiten war Schifferegg nicht mehr in den Händen eines Land- standes. Ein Teil von Schifferegg ist in der Landtafel als Gutsbestand der Herrschaft Gleink verzeichnet. 160. Eloster Schlierbach. Im schönen Kremstal stand Schlierbach, der Sitz eines Geschlechtes, das unter die vornehmsten der Gegend zählte, später aber Ministerialen der Markgrafen von Steyr zu seinen Miedern zählte. Als ältester erscheint im Jahre 1137 Chunrad von Schlierbach im Gefolge des Babenberger Herzogs Leopold, damals auch Herzog ton Bayern. Aus dem Besitz der Schlierbacher überging die Herrschaft an die Blutsverwandten jZelkinger. Von diesen gelangte Schlierbach im Jahre 1316 an Hans von Capellen; im Jahre 1352 erwarb Eberhard von Wallsee von Linz das Gut durch Kauf, erhielt im folgenden Jahre auch das Landgericht Schlierbach, genannt „am Moos", vorn Bischof Leopold von Bam- berg als Lehen, nachdem er die arrstoßende Herrschaft Pernstein schon früher von Libaun von Truxen gekauft hatte. Bald nach der Besitznahme von Schlierbach verwendete Eberhard von Wallsee und seine Hausfrau Anna die Behausung zu einer Klosterstiftung für Nonnen des „grawen Ordens", des Ordens der Zisterzienser. Er widmete im Jahre 1355 der Äbtissin und 12 Nonnen zu eigener Verwendung jeder jährlich 1 T Gülte, dem Kloster selbst 200 S" Einkünfte von Gütern in Oberösterreich und bei Neuburg am Jnn (das ihm damals verpfändet war). Bis zur Ausrichtung der Gülten hatte die Zahlung aus den Einkünften seiner Herrschaft Pernstein zu erfolgen. Richtig gemacht wurde die Sache mit den Gülten erst durch seinen Sohn Jörg im Jahre 1395, bei welcher Gelegenheit die Kirchen Wartberg und Kirchdorf an das Kloster kamen. 245

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