Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

In der Landtasel besitzt die Herrschaft mit Gstöttenau eine Einlage. Der Gutsbestand lag in den Gemeinden Schaunburg, Mannsdorf, Mayr- hof und Pupping. 159. Schiseregg (Schifferegg bei Kronstorf.) Der Name hat mit Schiff oder Schiffer nichts zu tun, seine alte Form war Schefoltseck. Berthold Schefolt von Schefoltseck verkaufte im Jahre 1361 30 Passauer Lehengüter zu Ennsdorf an Anna, Tochter Friedrichs von Wallsee zu Enns. Sitz Schefoltseck gehörte am Ausgang des 14. Jahrhunderts den Habich- leru. Friedrich der Habichler verkaufte im Jahre 1409, als er den Sitz Rigel in der Riedmark erwarb, sein Gut Schifferegg dem Wolf Feichter aus Steyr. Schifferegg war Dachsberger-, dann landesfürstliches Lehen, was durch die Eintragungen in >den österreichischen Lehenbüchern der Jahre 1430, 1455 und 1456 seine Bestätigung findet, indem dort Bartholomäus Feuchter als Lehenträger eingetragen ist. Im Jahre 1466 trat ein Ereignis ein, das in seinem Verlaufe nicht vollständig klar ist. Heinrich der Gewmann, dem die Bürger von Steyr sein Haus in Steyr abgebrochen hatten, sagte den Bürgern die Fehde an. Diese belagerten und eroberten den Sitz Schifferegg. Da aber später die Feuchter wieder im Besitz von Schifferegg gefunden werden, so fehlt bei der Fehde gegen Heinrich Gewmann die Ursache, warum sie sich gegen Schifferegg wendete. Da es in dem Berichte Preuenhubers weiter heißt, daß die Steyver mehrere der Sippe Geymanns gefangenuahmen, so stand vielleicht Heinrich der Gewmann in naher verwandtschaftlicher Beziehung zu den Feucht ern. Die Gefangenen wurden erst auf Befehl des Kaisers Friedrich im Jahre 1469 freigelassen, und die Güter, die zu Schifferegg gehörten, freigegeben. Gewmann mußte einen Urfehdebrief ausstellen und versprach, in ein Kloster zu gehen. Mit Wolf Feuchter, Sohn Georg des Feuchter, soll die Linie der Feuchter auf Schifferegg anfangs des 16. Jahrhunderts ausgestorben sein. Ihnen folgte inl Besitze ein Siegmund von Polham, dann gelangte Schifferegg an die Volkensdorfer. Schifferegg spielte in den Kriegen des Kaisers Friedrich mit den Ungarn eine Rolle. - Die Ungarn hatten sich halbwegs zwischen Enns und Steyr am linken Ufer der Enns festgesetzt und dort bei Winkling einen Brückenkopf, die sogenannte Tettauer Schanze, errichtet. Nördlich dieser Schanze lag der aus Mauerwerk bestehende Sitz Schifferegg. In der Befürchtung, daß die 241

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