Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

die 2000 T auszuzahlen, kam der Pfandbesitz an diesen und seinen Sohn Ulrich. Johann Fernberger verlegte die Pflegschaft von der Burg in einen Neubau am linken Almufer, uach Schäserleiten, das später den Namen Neu-Scharnstein und Scharnstein erhielt. Der Name Schäferleiten ist derzeit ausgegangen. Im Jahre 1534 brannte Alt-Scharnstein aus, nur die äußereu Mauern blieben stehen; ein Dach war alles, was Fernberger für Alt-Scharnstein tat, trotzdem er jährlich 500 für die Burghut durch Jahre bezog. Es fanden zahlreiche Untersuchungen in dieser Sache statt, die alle zu Uugunsten der Fernberger ausfielen. Mit Ulrichs Tode hätte es zur Einlösuug der Pfandherrschaft kommen sollen —, doch wußte es Ulrichs Bruder Christoph durchzufetzen, daß er die Pfandherrschaft, auf welcher bereits eine Satzpost von über 4638 T ruhten, noch weiter behielt. Die Nachrichten über Jnhabuug von Scharnstein durch die Ferüberger siud der eingehendeu Darstellung Dr. Edmund Baumgartingers in seiner Geschichte von Scharnstein, Heimatgaue 1924, 2. Heft, 90—97, eutnommen. Die Streitigkeiten mit den Fernbergern, die sich noch unter Christoph wiederholten, ließen es voraussehen, daß es zu einer Verlängerung der Pfandschaft für die Fernberger nicht mehr kommen werde. Unter Kaiser Rudolph kam Scharnstein im Jahre 1584 als Eigen an Helmhart Jörger. Die Jörger -waren es, die im Almtale die Sensenindustrie einführten. Die Auswirkungen.der Gegenreformation machten sich, auch wie bei anderen Herren der protestantischen Stände bei den Jörgern geltend. Die Jörger verloren ihre Besitzungen. Im Jahre 1634 gelangte Scharnstein durch Kauf an das Kloster Kremsmünster, in dessen Besitz es bis heute geblieben ist. , 158. Shaumburg (Schaunburg). Weit über .das untertänige Land schaute von dem Ende einer Bergnase des Höhenrückens, her das Eferdinger Becken umkreist, eine Burg, deren Besitzer die -mächtigsten im Lande waren, so wie die Burg die gewaltigste unter allen -oberösterreichischen Besten. Der letzte Schaunburger ist schon seit mehr als dreihundert Jahren ins Grab gesunken, sein Schild zerbrochen, aber auch die Burg verfallen. Der Stich Vischers zeigt deutlich die Gestaltung der Bergnase, auf welche die Burg hingebaut war. Sie machet auch, die einzelnen Teile der Burganlage sichtbar. Sie bestand aus drei Teilen. Rechts sieht man auf dem Bilde eine kleine Befestigung, heute als Schloßtaverne bezeichnet; sie war selbst nur über eine Brücke erreichbar und schützte eine zweite Überbrückung zum ersten Hauptteil, zu dem einen großen Burghof umschließenden Zwinger. 240

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