Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Auch Puchenau verkaufte er am 13. November 1693. Nach diesem Verkaufe verschwinden die Schallenberger aus der Heimat. Wer Rest des Besitzes, der Breitenfelderhof, kam an die Familie der späteren Freiherren von Forstner. 157. Shärnstain (Scharnstein). Zwischen der grünen Alm und dem rechts in sie mündenden Tissen- bach liegen unweit von Viechtwang die Trümmer der Burg Scharnstein. Sie bestand aus einer Vorbürg und einer durch einen Graben von dieser getrennten Hauptburg. Diese hatte nach! den Resten der Umfassungsmauern eine Längenausmessung Won beiläufig 100 Meter bei einer Breite von 50 Meter. Der Name des Tissenbaches gewährt uns auch einen Anhalt zur Erkundung, wem Grund und Boden der Burg gehört haben Dürfte znr Zeit, als die Gegend des Almtales in den Bereich der Geschichte tritt. Besitzer dieser Gegend waren die Grafen von Regau. Graf Albert von Regan und seine Gemahlin Gertrud konnten um das Jahr 1160 dem Kloster Kremsmünster acht Huben zwischen dem oberen und unteren Tissenbach zur Ansstattung der Kirche in Viechtwang schenken. Der Besitz der Grafen von Regau konnte aber wieder nur Erbschaft vou den Lambacher Grafen sein, die das Umgelände vom Kasöerg und Almsee besaßen. Von den Grafen von Regan erbte Herzog Leopold V. von Österreich!. In welchem Verhältnis der im Jahre 1204 bei einer Schenkung des Kanonikers Hartnid von Aquileja an das Kloster St. Nikolaus in Passau als Zeuge berufene Heinricus de Scharensteine, dann der im Jahre 1232 in einem Gunstbriefe des Herzogs Friedrich! II. für das Kloster Lambach Zengenschaft ablegende Alram von Scharnstein mit den bald darauf als sichere Besitzer von Scharnstein sich ergebenden Polheimern standen, ist nicht aufznklären. Als erster Polheimer auf Scharnstein ist Philipp anzusehen; er saß dort im Jahre 1278 und 1283. Reinprecht von Polham verglich! sich im Jahre 1324 wegen der Burg Scharnstein mit Erhard von Polham. Wenn im Jahre 1300 ein Chunrad sich geradezu vou Scherenstein nannte, als er mit seinen Söhnen Chunrad und Gundaker eine Mühle unter Dachsberg verkaufte, so -gehörte auch dieser dem Geschlecht der Polhamer an. Denn der hier mit seinem Vater auftretende Chunrad ist kein anderer als jener in einer Greinburger Urkunde genannte Chunrad der jung Polham von Schedenstein. Chunrad der jung von Polham kaufte am 23. Februar 1330 von seinem Vetter Stephan ein Viertel von Scharnstein und überließ dieses 238

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