Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

großen Mühl, talwärts von Neufelden; unter der Baustelle verläuft heute der Druckstollen des Partensteiner Werkes. -Grund und Boden der Burg war einst Eigen des Eppo juxta muhile, der sich auch vou Windberg nannte, kam dann als Passauer Lehen an die Witigonen und wurde im Jahre 1231 durch Bischof Gebhard vou dem edlen Witigo de boemia eingelöst. Als Inhaber der Burg können wir den um das Jahr 1260 genannten Heinrich de Salchinberc betrachten. Die Schallenberger stammten von Sankt Ulrich (gab Ura im Volksmunde). Als Ahne der Schallenberger ist Siboto d-e sancto Ulrico des Jahres 1185 anzusehen. Die Schallenberger zogen sich bald auf ihr „Gesäzz-e" St. Ulrich zurück. Sie überließen die Burg Schallenberg dem Christian von Urleugsperg, der sie am 29. August 1308 wieder an den Bischof Wern- hard von Passau abtrat. Er erhielt für die Burg selbst 250 T, 'als Entgelt für die zur Burg gehörigen Einkünfte und Dienste überwies der Bischof dem Verkäufer solche von Lehen zu Röhrenbach in Bayern. Wenn im Jahre 1331 ein Pilgrim sich von Schalnperg nannte, so besaß er nur den Namen, aber nicht mehr die Burg. Der Bischof von Passau verpfändete Schallenberg im Jahre 1360 an Ulrich Leutzenrinder. Von dem -Gläubiger löste 1378 D-ankwart Hörleius- perger die Burg mit 300 T aus und erhielt sie vom Bischof Albrecht mit einem jährlichen Zuschlag von 30 K" für Dienst und 20 7t für Burghut mit allen „eren, rechten und nüczen" als Lehen. Das trifft nicht völlig zu, da die sogenauuten „Schallenberger sleg", der große Schallenbergwald bei Traberg durch das Lehenbuch Herzog Albrechts III. 1380/95 sich als österreichisches Lehen des Veit Anhänger herausstellen. Starkenfels bringt in seinen Erläuterungen zu Siebmachers Wappenbuch 319 .die unverbürgte Nachricht, daß Kaspar von Schallenberg im Jahre 1428 vom Bischof von Passau mit der Burg Schallenberg wieder belehnt worden sei. Jedenfalls konnte sich Christoph s 1542 wieder mit Recht von Schallenberg nennen. Die Familie behielt Schallenberg bis zum Jahre 1660. Als Graf Christoph Ernst von Schallenberg in diesem Jahre sich des größten Teiles seines oberösterreichischen Besitzes entäußerte, behielt er nur die Gerichtsbarkeit über Schalleuberg mit dem Meierhof, dem Praidteuselderhof (bei -Kleinzell) mit den dazugehörigen zwei Häuseln, während die Schallenbergsche Landgerichtsbärkeit an die Herrschaft Piberstein- Helsenberg überging. Das Freiamt St. Ulrich-, von dem die Schallenberger ihren Ausgang nahmen, kaufte im Jahre 1660 das Kloster Schlägl. Christoph von Schallenberg oder ein sonst nicht weiter genannter Adam von Schallenberg erwarb das Gut Puch-enau und erbaute das dortige Schloß. Christoph Ernst von Schallenberg ließ nach dem Verkaufe der Burg Schallenberg den Rest seines ehemaligen Stammsitzes von Puchenau aus verwalteu. 237

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