Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Landenderg, war Hofmeisterin der Herzogin Katharina, der Witwe Herzog Rudolfs; sie verglich sich mit ihren Söhnen Ruger und Berengar, überließ ihnen das Hans Rottenegg, wogegen diese keinen Anspruch auf die andere Berlassenschaft machten. Diemud beerbte aber noch ihren Sohn Ruger und verkaufte im Jahre 1375 mit dem zweiten Sohn Berengar die Beste Rottenegg in der Grafschaft Waxenberg mit anderen Gütern im Frei- städter Gericht, dann mit Lehen des Hochstiftes Bamberg an die Brüder Rudolf, Reinprecht und Friedrich von Wallsee. Die Wallseer veräußerten ihren neuen Besitz schon zwei Jahre nach der Erwerbung. Käufer der Beste Rottenegg mit Zugehör, jedoch ohne Ritterlehen war Ludwig der Neuudliuger. Herzog Albrecht als Lehensherr erteilte die Bewilligung zum Verkaufe. Balthasar Neundlinger besaß Rottenegg noch im Jahre 1491. Seine Ehe mit Agnes Greisenecker war kinderlos; als er starb, fiel Rottenegg an seine Witwe. Diese vermachte ihren Besitz wieder ihren Brüdern Peter und Christian mit der Bedingung, daß nach Aussterbeu des Mannsstammes der Greisenecker alles an die Nachkommen ihrer Schwester Margaret Küenaft zu übergehen habe. Dieser Fall trat nun, trotz der zahlreichen männlichen Anwärter, bald ein. Mit Andreas Greisenecker starb 1574 die männliche Nachkommenschaft der genannten Erben aus. Es entspann sich ein bis zum Jahre 1584 dauernder Streit um die Erbschaft, der zugunsten des Christoph Küenaft endete. Mittels kaiserlicher Entschließung vom Jahre 1586 wurde Christoph Kueuast in dem Besitz von Rottenegg, das landes fürstliches Lehen war, bestätigt. Christoph von Küenaft, der in Niederösterreich seßhaft war, verkaufte Rottenegg au Christoph Artstetter von Wartberg. Aus oessen Besitz gelangte Rottenegg um das Jahr 1620 an Jobst Schmidtauer von Oberwallsee. Die Schmidtauer von Oberwallsee besaßen Rottenegg noch 1672 und wurden zu Rottenegg durch Gundaker Thomas von Starhemberg ('s 1715) abgelöst. Rottenegg ist heute mit der Starhembergschen Herrschaft Eschel- berg vereinigt. Der Lehenband wurde durch Kaiser Ferdinand im Jahre 1845 gelöscht und Rottenegg als Eigentum erklärt. 153. Ruttenstein. Die Hochburg Ruttenstein an der Naarn, erbaut auf einem freistehen- ben kegelförmigen Berge mit meist senkrecht abfallenden Felswänden, besaß eine tiefer gelegene Vorbürg. Auf drei Seiten war die Burg umfaßt von einer durch sieben Rundtürme verstärkten mächtigen Ringmauer. Auf einem die Fläche der Hochburg überragenden Felsen stand der Bergfried. Sekker, Burgen und Schlösser. 233 30

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