Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

geloben, die genannten „vesten und geslozzen nie mehr zu verpfänden oder zu verkaufen, es sei denn an den Herzog von Österreich selbst". Dsese Verpflichtung wurde im Jahre 1389 und 1391 erneuert, um wenigstens bei Riedegg und Viechtenstein nicht eingehalten zu werden. Riedegg war schon vor dem Jahre 1395 mit der Herrschaft Ebelsberg an Johann von Liechtenstein verpfändet, was den Widerspruch! Herzog Albrechts hervorrufen mußte. Ein Schiedsprnch bestimmte, daß die genannten Vesten dem von Liechtenstein wohl einzuantworten seien, dieser aber erklären mußte, dem Herzog von Österreich mit Riedegg dienstbar zu bleiben. Das verpfändete Viechtenstein mußte der Bischof mit St. Pölten und Zeiselmauer auslösen. Herzog Albrecht kam bald in die Lage, auf Grund eines richterlichen Spruches sämtliche Liechtensteiner Besitzungen zu konfiszieren; Riedegg wurde nachträglich dem Johann von Liechtenstein, weil es nicht sein Eigen war, zurückgegeben. Dieser verkaufte 1396 die Pfandschaft von Riedegg an Heinrich von Wallsee und dieser überließ sie wieder an Ulrich! von Wallsee. Der Bischof machte zwar im Jahre 1398 Riedegg und -Ebelsberg dadurch frei, daß er die Schuldsumme auf St. Pölten und auf andere Güter und Gülten übertrug, die Freimachung dauerte aber nur drei Jahre. Im Jahre 1401 war Riedegg an Kaspar und Jörg von Starhemberg verpfändet. Der Bischof mußte seinem Domkapitel, das gegen die Verpfändung Einsprache erhob, versprechen, jeden Schaden, der durch die Verpfändung dem Doinkapitel erwüchse, selbst zu tragen. Schließlich blieb dem Hochstifte doch kein anderer Ausweg, als den Besitz von Riedegg ganz aufzugeben. Am 20. April 1411 kam Riedegg mit Gallneukirchen und Hellmonsödt von Seite des Bischofs Georg an Kaspar und Gundaker von Starhemberg. Erasmus von Starhemberg ließ im Jahre 1595 das Schloß durch türkische Gefangene teilweise neu aufbauen. Riedegg blieb Besitz der Starhemberger bis heute, nur daß nach dem Tode des Grafen Heinrich von Starhemberg, der die Wildberger Linie beschloß, der Reichensteiner Zweig mit Fürsten Camillo auferbte. Riedegg und Breitenbruck bilden in der Landtafel eine Einlage. Schloß Riedegg ist Halbruine. Im bewohnbaren Teile befindet sich eine bauliche Seltenheit, eine Reitstiege. Das einst auf Riedegg aufbewahrte reichhaltige Archiv wanderte nach Eferding. Der Gutsbestand lag zerstreut in den Steuergemeinden Oberndorf, Altenberg, Engerwitzdorf, Gallneukirchen, Trosselsdorf. 230

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