Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Der Kaiser gab Rannaridl mit d-em Landgericht zuerst an Siegmund von Rorbach in Treuhand, dann gegen ein Darlehen an Max Öder. Diesem folgte in der Jnhabung Haimaran von Sumereck. Kaiser Ferdinand überließ die. Herrschaft an Hans Weisperger von Biberspach. Im Jahre 1547 folgte Hans Hofmann von Grünpichl. Kaiser Maximilian II. verschrieb im Jahre 1569 Rannaridl dein Achaz Öder. Kaiser Rudolf verkaufte die Herrschaft, auf welche mehrere Anbote, darunter auch vom Bischof Urbau von Passau, Vorlagen, im Jahre 1581 gegen 40.000 Gulden und Wiederkaufsrecht an Graf Hans Kevenhüller. Dieser mußte die Herrschaft wieder verkaufen; der Kaiser konnte von seinem Vorkaufsrecht uicht Gebrauch machen; daraufhin erbot sich 1590 der Pfleger von Falkenstein Heinrich Salbnrger, die Kaufsumme auszulegen, uud erhielt auch die Herrschaft in Pflegschaft. Im Jahre 1620 überging Rannaridl ins Eigentum des Grafen Gottfried von Salburg. Im Besitze der Grafen Salbnrg blieb Rannaridl bis zum Jahre 1725. Durch Heirat mit Maria Frauziska, Tochter des Grafen Ferdinand Salburg, kam Graf Hans Gottlieö von Klam in den Besitz. Im Jahre 1755 kam es zu eiuem Vertrage zwischen dem Bischof Ernst Leopold (Firmian) von Passan und dem Kaiser, nach welchen! dieser keinen Einwand erhob, daß der Bischof die Herrschaft Rannaridl vom Grafen Johann Gottlieb von Klam, jedoch ohne Landeshoheit, ankaufen konnte. Durch den Frieden von Luneville im Jahre 1802, in welchem die Aufhebung der weltlichen Herrschaft der Passauer Bischöfe ausgesprochen wurde, fiel Rannaridl, Neuhaus, Marsbach mit Tannberg, Thum uud Partenstein au Österreich und wurde vom Hofkammeramt übernommen. Rannaridl wurde im Jahre 1824 an Maria Anna Prunner verkauft. Seit dem Jahre 1840 uud bis 1877 waren Leopold und Ludwig Jchzen- thaler Besitzer. Im Jahre 1877 übernahm die Herrschaft Stephan Ammer von Ammerstetten, dem im Jahre 1879 der Oberösterreichische Volkskredit folgte. Die nächsten Inhaber waren 1891 Johann Salzer, 1897 Bernhard und Aloisia Hanß, 1909 Ludwig Prähofer,'1912 Mathilde vou Urbau. Der Gutsbestand betraf Teile der Gemeinden Rannaridl und Neustift. 147. Reichenau. Waither der Marschalich baute im Jahre 1315 auf dem Purchberge bei Reichenau im Mühlviertel eine Beste, nach welcher sich die Marschalch in der Folge nannten. Schon die Lage von Reichenau, innerhalb der durch die Große Gusen und den in sie mündenden Grasbach gebildeten Grenze des Passauer Besitzes, würde genügen, Reichenan — um das Jahr 1220 Richer- awc geuauut — als Passauer Eigeu und die Beste als bischöfliches Lehen 222

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