Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Unterwerfung der Schaunburger die Satzbriefe dem Bischof und Domkapitel durch Herzog Albrecht am 12. Juni 1384 zurückgestellt wurden. Der Bischof mußte sich dafür im Jahre 1383 und neuerdings 1389 verpflichten, den Herzogen von Österreich mit diesen Burgen gewärtig zu sein. Als Pfleger auf Rannaridl erscheint im Jahre 1384 bis 1387 Gun- daker von Tannberg. Statt der Zahlung eines Betrages von 3100 7t gab der Bischof dem Hans Geiselberger die Burg Ranuaridl als Leivgeding; eine spätere Quelle nennt ihn Pfleger. Als Pfleger folgten Gilg Peters- heimer und Peter Schönstetter. Auf Grund der 1383 und 1389 übernommenen und zwischen 1417 bis 1420 wiederholten Verpflichtung des Bischofs, die dort genannten Besten weder zu verkaufen noch zu verpfänden, sondern mit diesen dem Herzog „beygeständig" zu sein, konnte der Hauptmann ob der Enns Reinprecht von Polham, als die Hussiten nach Oberösterreich einzufallen drohten, die Burg Rannaridl besetzen; Bischof Leonhard von Passau übergab im Jahre 1431 Schloß Rannaridl auch dem Reinprecht von Polham auf Lebenszeit; sein Pfleger war Simon Pabenöder. Reinprecht von Polham trat aber sein Recht 1454 dem Bischof gegen eine lebenslängliche, im Mauthaus zu Linz gu zahlende Rente von 100 7t ab. Nun war Rannaridl wieder eine Zeitlang int Besitze des Bischofs. Er setzte dort als Pfleger den Georg Nuß- dorfer ein. In Passau herrschte inr Domkapitel Uneinigkeit über die im Jahre 1479 vorgenommene Bischofwahl. Ein Teil des Domkapitels wählte Georg Hasler, ein anderer den Propst von Altötting Dr. Friedrich Mauer- kircher. Der Pfleger Nußdorfer hielt zuerst zu dem ersten, später zu Mauer- kircher, uud als uach dessen Tode (1483) der Herzog Georg von Nieder- bayern die Burg Rannaridl in seine Gewalt zu bringen versuchte, ver- teitigte Nußdorfer die Burg mit Hilfe des Haus Oberhaimer zu Falken- fteiit mit glücklichem Erfolge. Herzog Georg kam jedoch auf andere Weise zum Besitze. Der Bischof hatte Rannaridl air Hans und Oswald Egker um 9486 Gulden verpfändet und gestattete am 15. November 1481 in Gemeinschaft mit dein Domkapitel, dem Herzog Georg die Burg Rannaridl und das Amt Schardenberg auszulösen mit dem Vorbehalt des Widerkaufes. Dieser erfolgte nicht. Herzog Georg überließ im Jahre 1490 Rannaridl an Heinrich und Siegmund Prueschenk und diese verkauften den Besitz im Jahre 1497 um 24.000 Gulden an König Maximilian. Der Güterhandel war damit nicht zu Ende. Maximilian verkaufte die Burg wieder, und zwar air den früheren Besitzer, den Herzog Georg; der Kaufpreis war aber 32.000 -Gulden. Im Friedenschluß des Jahres 1506- nach Beendigung des Erbfolgekrieges um das Landshuter Erbe, in welchem Maximilian- für Herzog Albrecht von Oberbayern eintrat, wurde Rannaridl an Maximilian abgetreten. 221

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