Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

um Unterstützung seiner Bitte. Die Grafen Georg und Siegmund von Schaunburg gaben daraufhin ihre Zustimmung. Vollendet wurde der Bau des Klosters erst uach dem Jahre 1491. Noch iu diesem Jahre vermachte Graf Georg von Schaunburg 100 Gulden rhein. zu Bauzwecken. So wie die Schaunburger Stifter waren, so war anderseits auch eine Schaunburgerin, die Gräfin Anna, die Ursache der ersten -Auflösung des Klosters. Sie war eine strenge Anhängerin der protestantischen Lehre und zwang, wahrscheinlich nach dem Tode ihres Mannes Wolsgang II. von Schaunburg (1559), die Mönche, das Kloster zu verlasseu. In der Gegenreformation zogen sie wieder ein, als Kaiser Ferdinand II. im Jahre 1621 den Befehl erteilte, ihnen das Kloster einzuräumen. Die Kirche wurde wieder hergestellt und im Jahre 1642 neu eingeweiht. Von den Klosteraufhebungen Kaiser Josefs II. wurde auch! Pupping betroffen. Kirche und Klösterlein verschwanden als solche. Heute sind wieder Franziskaner in Pupping angesiedelt. Seit dem Jahre 1879 wurde ihnen eine neue, eine St. Wolfgangs-Kirche gebaut; im Jahre 1884 zogen die Mönche ins neue Kloster ein. - 146. Ränäridl (Rannaridl). Rannarigl hieß ursprünglich die Burg, und das war ein bezeichnender Name für sie, denn gleich- einem Riegel schiebt sich! ein schmaler und steiler Rücken, auf dem die Burg liegt, zwischen die Donau und die Mündung der Ranna. Die Burg war, soweit unsere Kenntnis reicht, Eigen der Falkensteiner, die ihren gewöhnlichen Sitz aufwärts der Ranua in der Beste Falkenstein hatten. Im Jahre 1260 verpfändete Chalhoch von Falkenstein dem Bischof von Passau den Turm von Rannaridl auf drei Jahre. Pilgrim, der nächste Besitzer, nannte sich bereits nach seiner Burg an der Rannamündung. Er hielt sich dort auf, weil er von Rannaridl aus seinem Handwerk besser nachgehen konnte als von dem landeinwärts gelegenen Falkenstein; dentt Pilgrim war ein schlimmer Geselle. Im Verein mit seinem Genossen Chun- rad von Tannberg störte er Frieden und die Sicherheit auf den Straßen und auf der Donau. Das taten beide so arg, daß auch in jenen Zeiten, in welchen solche Vorkommnisse nichts Ungewöhnliches waren, die Landesfürsten, der Bischof von Passau, der Herzog von Bayern und Albrecht, Graf von Habsburg, als Verweser der österreichischen Länder, im Jahre 1281 durch ihre bevollmächtigten Räte eine Vereinbarung trafen sowohl 219 28»

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