Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

des Wels, die mit Geld oder Gütern ausgestattet ins Kloster ausgenommen wurden. Die Reformation verminderte die Zahl der Schwestern — sie hatten sich in die Welt verlaufen, sagt eine Chronik —, daß eine Meisterin nicht mehr notwendig war. Das Kloster wurde durch Weltliche verwaltet. Der protestantisch gewordene Vogt des Klosters Georg von Liechtenstein zog die Besitzungen des Stiftes und die der Kirche Steyregg an sich. Die Schallen- berger von Luftenberg beeinträchtigten ebenfalls das Kloster. Ein Prior im Stifte, Benedikt Kain, war verheiratet. Die weltlichen und die aus anderen Klöstern genommenen Verwalter versagten wiederholt. Im Jahre 1600 wurde Pnlgarn dem Jesuitenkollegium von Linz übergeben. Die Jesuiten behielten es bis zur Auflösung ihres Ordens 1773. Die Herrschaft Pulgarn kam im Jahre 1808 durch Kauf an Franz Steinhäuser und im Jahre 1837 an das Stift St. Florian. 145. Closter Pupping. Pupping ist ein unansehnlicher Ort nördlich von Eserding, besaß aber bereits im 10. Jahrhundert ein Bethaus. Diese Eigenschaft hätte bei der sonstigen Bedeutungslosigkeit des Ortes kaum genügt, dem Namen Pupping in der Landesgeschichte einen Platz zu verschaffen, wenn nicht, wie die Mon. gern:, h. VI und XV berichten, in dem Bethause in oratorio beati Othmari in loco Puppinga der heil. Wolfgang, Bischof von Regensburg, im Jahre 994 seiu Leben geendet hätte. Bischof Wolfgang war von oder auf der Reise an seine Mondseer Güter begriffen. Die Kapelle zu Pupping scheint sich jahrhundertelang erhalten zu haben, ohne daß in ihr besondere geistliche Verrichtungen vorgenommcn wurden. Erst im Jahre 1409 kaur es zu einer Messestiftung. Peter der Harder von Pupping, Zechmeister der Kapelle, erklärt, daß Herr Siegmund der Schifer eine Messestiftung in der Kapelle gemacht habe. Später, und zwar iur Jahre 1476, errichteten die Grafen von Schaun- burg in Pupping ein Klösterlein der Franziskaner. Wie bei ähnlichen Gelegenheiten, bei denen durch eine Erweiterung der Rechte dem. zuständigen Pfarrer Einkünfte entzogen wurden, mußte dieser, und zwar hier der Pfarrer Mert von Wendingen zu Hartkirchen, wegen Abgang von Einkünften entschädigt werden, was die Grafen von Schaunburg durch Zuweisung von Zehenten zu Dainham und Staudach und Weingartenzeheuten taten. Graf Wolfgang von Schaunburg wählte sich 1484 seine Grabstätte im Franziskanerkloster zu Pupping und bat den Herzog Georg von Bayern 218

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