Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Herrschaft, dessen Nachkommen bis zum Jahre 1839 im Besitze blieben. Von den gemeinsamen Besitzern Anton, Jgnaz, Josef, Johann Grasen Fuchs und der Gräfin Vinzenzia Waldstein kaufte Erzherzog Maximilian von Este die Herrschaft Puchheim. Die Erbin des Erzherzogs, die Gräfin von Chambord, errichtete im Schlosse ein Kloster der Redemptoristen, gründete dort eine Schule und eine Kleinkinderbewahranstalt. Im Jahre 1886 wurde die große Wallfahrtskirche erbaut. Seit dem Jahre 1892 ist Puchheim im Besitz des Don Alfonso de Bourbon. Zu Puchheim gehören die früheren selbständigen Herrschaften Eöen- zweicr, Hilprechting und Mitterberg. 144. Closter Pulgarn. Ulrich von Capellen und seine Hausfrau Margarete beschlossen, in Pulgarn, unweit der Beste Steyregg, ein Spital zur Aufnahme armer Siechen zu erbauen. Erst im Jahre 1303 führte die Witwe die Stiftung aus. Für den Unterhalt von 13 Siechen und zwei Priestern wurden 40 8 jährlicher Einkünfte von Gütern, und zwar aus Pulgarn, Mindern, Kogel, Wetzelsdorf, Stainach, Jnncrnwald und einem Weingarten von den Stiftern gewidmet. Außerdem erhielt das Spital 100 8 zum Ankauf von Grundstücken. Schwierigkeiten, welche der Pfarrer von Steyregg der Stiftung bereitete, konnten nur durch Schenkung eines Hofes zu Blindendorf behoben werden. Dabei waren, die Zugeständnisse des Pfarrers noch gering; so dursten Leute, die nicht ins Spital gehörten, an den Predigten der Priester nicht teilnehmen. 'Wenn jemand innerhalb des Spitals beerdigt zu werden wünschte, mußte der Leichnam erst nach Steyregg gebracht und die Stola dem dortigen Pfarrer entrichtet werden. Das Spital wurde dem Wiener Meister des Ordens vom heil. Geiste übergeben. Aus der ursprünglichen Spitalstistung entstand bald durchwei- tere Zuwendungen (1328—1342) der Kapeller und Falkenberger ein Klösterlein des Heil. Geist-Ordens für Frauen und Männer. Die Zahl der Frauen sollte acht, der Männer unter einem Prior drei sein. Die Schwestern erhielten ihre Behausung und Kirche auf der Höhe am rechten Ufer des Reichenbaches, wo heute noch die Trümmer davon zu sehen sind; das Spital und das Männerstift blieb links des Baches im Dorfe. Das Kloster erhielt in der Folge die Eigenschaft der Pfarren Fels am Wagram in Niederösterreich (1349) und Steyregg (1374), dann als Ersatz für die Verluste durch die Einfälle der Hussiten im Jahre 1449 die Lehenschaft der Kirche Pabncu- kirchen. Das Frauenstift wurde zu einer Versorgungsanstalt für Töchter S e k k e r, Burgen und Schlösser. 217 28

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