Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Reinpvecht von Wallsee erhielt inr Jahre 1407 und neuerdings im Jahre 1416 die Versicherung durch Herzog Albrecht bei gleichzeitiger Anerkennung der Verpflichtungen, welche seine Vorfahren den Wallseern gegenüber eingegangen 'waren, daß, er und seine Erben durch 28 Jahre im Genuß ihrer landesfürstlichen Pfandschaften verbleiben sollen. Eine Auslösung sollte daher erst im Jahre 1454 stattfinden. Wie sich die Sache weiter verhielt, ist nicht völlig geklärt. Jedenfalls war Puchheim im Jahre 1458 bereits wieder an Jörg Gallspek um 2000 Gulden in Pfandschaft gegeben. Dafür scheint im Jahre 1460 eine Freimachung stattgefunden zu haben, weil damals als zur Befriedigung der Ansprüche des Erzherzogs Siegmund auf Oberösterreich diesem ein Drittel der landesfürstlichen Einkünfte verschrieben^ werden sollte, wobei der Ertrag von der Herrschaft Puchheim auf jährlich 270 T angesetzt wurde. Diese Abmachung mit dem Erzherzog wurde dann durch einen anderen Vertrag ersetzt. Als Erzherzog Albrecht VI. die Regierung über Oberösterreich antrat und mit Verkäufen und Verpfänden begann, schlug er auch die Herrschaft Puchheim los. Jenen Teil des Urbars von Puchheim, der im Salzburgischen zu Lichtentann lag, verkaufte er an den Erzbischof von Salzburg, Schloß Puchheim mit dem oberösterreichischen Besitz am 17. August 1462 um 14.730 Goldgulden an seinen Kammerschreiber Ulrich' Rochlinger. In Pfund umgerechnet (1 Gulden zu 51/2 Schilling) betrug der Kaufpreis für die Herrschaft 10.000 27. Der Ertrag war, wie oben bemerkt, 270 K. Legt man den damals üblichen Zinsfuß 10 vom Hundert zugrunde, so wäre die Herrschaft 2700 T wert gewesen. Wenn nun Rochlinger diesen Ertragswert vierfach überzahlte, mag er als Kammerschreiber die wirkliche Ertragsfähigkeit gekannt haben. Im Jahre 1477 verkaufte Ulrich Rochlinger den mit der Herrschaft Puchheim erstandenen ehemals Freisiuger Besitz am Kößlawalde mit dem Amthofe zu Brackenberg und mit Gütern in 18 Orten in den Pfarren Münzkirchen, Kopfing und Enzenkirchen an Hans Pirchinger zu Sieg- tz arting. Durch Heirat gelangte im Jahre 1500 Puchheim in den Besitz des Michael Benisch zu der Weitmühl, durch Kauf im Jahre 1551 an Wolfgang von Polham. Die Polheimer waren strenge Protestanten, in Puchheim setzten sie einen lutherischen Pfarrer ein. Die Hinneigung zum Protestantismus war auch Ursache, daß unter Weikhard von Polham zur Zeit der bayrischen Pfaudschaft die Herrschaft mit Beschlag belegt wurde und an den Statthalter Grafen von Herberstorf kam. Von dessen Witwe erstand Graf Sieg- mund von Salburg die Herrschaft um 125.000 Gulden. Im Besitz der Salaberger Linie der Salburger verblieb Puchheim bis zum Jahre 1750. Damals übernahm Graf Josef Johann Fuchs die 216

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