Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

gerichtsbarkeit über sie auszuüben. Mit der Eigenschaft als Edelmannsitz war auch der Eintritt des Besitzers in die Stände verbunden. Als Nachfolger auf Puchberg wird der ständische Einnehmer Paum- gartuer von Hueb genannt, den !Ägidius Seeauer ablöste. Dieser baute 1654 das Schloß neu auf. Die Seeauer (spätere Grafeu von Seeau) behielten Puchberg bis zum Jahre 1742. Bei dem Einfalle der Bayern in Oberösterreich übergab der damalige Besitzer von Puchberg Ferdinand von Seeau, kaiserlicher Salzamtmaun in Gmunden, auf Anraten des Josef Anton Seeauer, das Salzkammergut an die Bayern. Nach der Rückkehr der österreichischen Herrschaft wurde dem Salzamtmann der Prozeß gemacht und Puchberg konfisziert. Aus der Sequestration gelangte das Gut durch Kauf im Jahre 1767 an Ellas Engl von Wagrein. Einige Jahre später kam Puchberg durch! Erbschaft in die Jnhabung des Reichsritters Anton von Unkrechtsberg, der es im folgenden Jahre an den Grafen Albrecht Czernin verkaufte. Bon ihm übernahm Puchberg im Jahre 1809 der ständische Syndikus Heinrich! von Schmelzing. Im Jahre 1850 war das Gut Eigentum des Areiherrn Rudolf vou Hillprant und dessen Gattin Adele von Trautmannsdorf. Im Jahre 1861 besaß das Gut Dr. August Dehne. Durch Veräußerungen von Gründen sank der Besitz soweit herab, daß das Dominium Puchberg als gegenstandslos in der Landtafel zu löschen gewesen wäre. Das Schloß selbst kaufte im Jahre 1877 Dr. Alfred Jur- nitschek, vou diesem wieder im Jahre 1912 Paul Schönig und 1916 Josef Reithofer. Der Gutsbestand von Puchberg und Mayerhof lag in den Gemeinden Puchberg, Lichtenegg, Obereisenfeld. 143. Buechhaimb (Puchheim). Die Nachrich!ten über Puchheim reichen weit in die Vergangenheit zurück. Mit einem Pilgrim, der sich von Puchheim nannte, beginnen sie. Die Puchheimer besaßen aber noch Güter als Eigen zu Weng und Schalkham im Salzburgischen und um Vöcklabruck und nannten sich, abwechselnd nach diesen Besitzungen. Durch ihre Güter im Salzburgischen war auch! ihr Verhältnis zum Hochstift Salzburg bestimmt. Jener oben genannte nobilis Homo Pilgrim de puoheimon ging um das Jahr 1130 mit dem Erzbischof von Salzburg einen Tausche ein, indem er diesem Güter zu Walkering, Haselesbach und Fager äbtrat, dagegen verschiedene Zehente «erhielt. Dieser Pilgrim war es auch«, der als Pilgrim von Weng im Verein mit einem Ministerialen des Grafen von Regau dessen 214

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2