Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

139. Prandthoff (Brandmayr). Das einstige Ansiedl Brandhof, dessen Besitzer sitz- nnd stimmberechtigt in den Ständen Oberösterreichs waren, heißt heute Brandmayr; der Hof liegt westlich von Gutau. Schon die vor langer Zeit erfolgte Änderung des Namens Brandhof in Brandmayr läßt auch! die.Änderung des land- täflichen Verhältnisses, wenn dieses heute noch, in alter Meise vorhanden wäre, erkennen. । Es läge nahe, diesen Hof als Stammgut der Pranter, die dann das benachbarte Prandegg.erbauten, entgegen der Annahme von Weiß-Starken- sels in Erläuterung zu Siebmacher S. 265 anzusehen, aber Dieser Annahme fehlt ebenso wie jener von Starkenfels eine urkundliche Unterlage. Der Brandhof war, soweit unsere Kenntnis reicht, ein Stück der Herrschaft Reichenstein und wird im Steyregg-Reichensteiner Urbar des Jahres 1481 als Rechtslehen von Reichenstein bezeichnet, damals also Liechtensteiner Lehen. Im Jahre 1448 war der Brandhof in der Jnhabnng des Valentin Schalter, der wahrscheinlich vom benachbarten nördlich vom Brandmayr- hofe gelegenen Schallhof stammte. Die Schalter, und zwar Sebastian, Toman, Wolfgang, Veit, waren noch im Jahre 1523 auf den: Hofe behaust. Dann folgten eine kurze Zeit hindurch die Schallenberger, welche im Jahre 1548 Wolfgang Grienthaler ablöste. Wolfgang Grienthaler verkaufte im Jahre 1553 den Brandhof an Hans Laglberger, den im Jahre 1597 ein Hans Prandt zu Prandhof ablöste; dieser war angeblich auch eine Zeit Besitzer von Gneissenau. Im Jahre 1642 kam das Gut an Georg Siegmund von Salburg, der den Brandhof zu seiner Herrschaft Prandegg schlug, bei welcher es fortan blieb und mit ihm die Besitzer wechselte. In der Landtafel ist es als Bestandteil der Herrschaft nicht mehr eingetragen. 140. Prantstat (Brandstatt). Das in der Nähe von Eferding gelegene unbedeutende, aus zwei Landhäuschen bestehende Ansiedl Brandstatt stand nach seiner Lage jedenfalls mit der Herrschaft Schaunburg in Verbindung. Im Schaunburger Urbar des Jahres 1371 ist das Gack noch als Urbargut eingetragen. Anfang des 16. Jahrhunderts stand das Gut dem Göschlein von Gal- hani zu, von dem es an seine Ehefrau Magdaleua Laderonerin gedieh, die es wieder ihrem zweiten Manne, dem Siegmund von Sprinzenstein, zubrachte. 212

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