Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Schloß, eine Verweisung auf Prandegg nicht zu gestatten. Ansiedl „prant" ist der Brandhof, heute Brandmayr bei Gutau. Nach einer Nachricht Hohen- ecks III 736 hätten die Kapeller im Jahre 1378 Prandegg dem Georg Tan- peck von der Aich (bei Zellhof) ins Eigentum übertragen, was in dieser Form nicht geschehen konnte, da ja Prandegg Regensburger Eigen war. Georg Tanpeck konnte Prandegg nur als Afterlehen der Kapeller erhalten. Prandegg blieb im Besitz der Kapeller und Wilburg, Tochter des Eberhard von Kapellen, konnte im Jahre 1422 ihrem Manne George von Dachsberg die eine Hälfte von Prandegg vermacheu, während die andere Hälfte durch ihre Schwester an Heinrich von Liechtenstein gelangte, die Tanpeck aber dabei in der Jnhabung der Herrschaft verblieben. Aus der Jnhabung der Tanpecken gedieh Prandegg als Lehen an die Walchen von Arbing. Diese waren schon im Jahre 1470 dort seßhaft. Statt der Liechtensteiner finden wir in der folgenden Zeit die Landesfürsten als Lehensherren. Dieser Wechsel hängt mit der Wegnahme der Liechtensteiner Güter im Mühlviertel infolge des Verhaltens des -Christoph Liechtenstein im Jahre 1492 zusammen. Im Jahre 1522 verlieh Ferdinand, damals noch- Prinz von Hispanien, aber schon Regent von Österreich, dem Wolfgang Walch jene Stücke und Lehen, die er bereits durch Kaiser Maximilian erhalten, darunter das Haus Prandegg mit Zugehör, zur Hälfte. Die andere Hälfte besaß seit dem Jahre 1497 Erhard von Polham, von dem die Walchen seinen Anteil einlösten. Nach den.Walchen kam um das Jahr 1557 Hilprand Jörger in den Besitz von Prandegg. Im Jahre 1596 wurde das Ansiedl Habichriegl mit Prandegg vereinigt. -Ferdinand, der Enkel des Hilprand Jörger, verkaufte im Jahre 1631 Prandegg mit Zellhof, Aich und -Habichriegl an Gotthard von Schärffenberg und dieser wieder im Jahre 1642 seinem Schwiegersohn Siegmund von Salburg. Nach! dem Aussterben der Salaberger Linie der Salburger kamen.die vereinigten Herrschaften zugleich mit Leonstein, Rutten- stein, Kreutzen und Arbing an Leontine, Schiwester des Rudolf Ferdinand von Salburg und durch diese — mit Ausnahme von Leonstein — im Jahre 1811 an ihren Sohn erster Ehe, Josef Carl von Dietrichstein. Dieser verkaufte die Herrschaften im Jahre 1817 an Michael Fink, von dem wieder Prandegg, Zellhof und Aich im Jahre 1823 an den Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha übergingen. -Seit dem Jahre 1901 ist Karl Eduard Herzog vou Sachsen-Coburg Besitzer. Die Herrschaft Prandegg besaß, ein exemtes Landgericht, das die Gemeinden Prandegg, Aich, Lanzendorf, Zell und Brawinkl umfaßte. Der Sitz des Gerichtes wurde nach dem Bauernkriege nach Zellhof verlegt. Zum Gutsbestand der vereinigten Herrschaften Prandegg, Zellhof und Aich gehörten Bestandteile in den Steuergemeinden Prandegg, Pierbach, Aich, Brawinkel, Lanzendorf, Zell. 2t i 27»

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