Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

seinem Burgstall zu Pettenbach an Stelle der schon 1299 bestandenen Kapelle eine neue zu bauen. Hiernach muß man die Meurl als Besitzer von Pettenbach betrachten. An wem nach dem Aussterben dieses aus Schwaben mit den Wallseern nach Österreich gekommenen Geschlechtes im Jahre 1514 der Sitz Pettenbach vorerst gelangte, ist nicht sicherzustellen. Nach Hartenschneider in der kirchlichen Topographie II 29 waren es die Hasen- dorfer, Kirchberger, denen Fenzl folgte. Achaz Fenzl, Sohn des 1576 verstorbenen Bürgermeisters von Steyr, besaß neben Seisenburg auch Pettenbach. Nach seinem 1614 erfolgten Tode kam Pettenbach mit Seisenburg durch feine Tochter Felicitas an Gottlieb Graf Engl von Wagrein. Die Grafen Engl errichteten aus Seisenburg und Pettenbach ein Fideikommiß. Pettenbach hat jedoch in der Landtafel keine eigene Einlage. 135. Pohtendorf (Bodendorf). Wenn Lamprecht in seiner Matrikel Seite 163 davon spricht, daß Potendorf Sitz der Potendorfer war, so kann dem füglich nicht widersprochen werden, aber keinesfalls gehörte zu dieser Familie jener Rudolfus von Potendorf, auf den Lamprecht in seinem Quellenzitate O. Öst. Urk. B. II 493 und 553 hinweist; denn dieser und der schon 1188 genannte Herbord von Potendorf gehören nach Niederösterreich und saßen auf Schloß Potten- dorf bei Wiener Neustadt. Der Name unseres Bodendorf erscheint erst in dem zur Zeit Herzog Ottokars angelegten Urbar über die landesfürstlichen Einkünfte; hier wird von einem Mater Chötzler zu Potendorf gesprochen. Im Jahre 1317 treffen wir dann auf den Namen des Inhabers von Sitz Potendorf, Ruger des Peruaner, „der da sizt ze Podendorff". Das Gut war Lehen der Kapeller und der bald nach dem Pernauer genannte „her Chunrad von Potendorf" kam nach der Stellung, die er vor Heinrich von Volkensdorf als Sieglec einer Urkunde des Jans von Kapellen (1315) einnimmt, kein anderer gewesen sein als Herr Chunrad von Kapellen, während der früher genannte Ruger der Pernauer sein Lehensmann war. Die Lehensherrlichkeit über Bodendorf überging dann zusammenhängend mit Steyregg an die Liechtensteiner. Im Jahre 1437 saß Hans Flußhart auf Bodendorf. Gegen ihn oder seinen Nachfolger richtete sich im Jahre 1455 eine Beschwerde der Bürger von Freistadt, weil er in Bodendorf einen Weinschank errichtete, was die Freistädter als gegen ihre Gerechtsame verstoßend ansahen. Die Flußhart bliebeu auf Bodendorf bis zum Jahre 1635; damals wurde dem Paul 208

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2