Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Ort genannt mit dem im Notizenblatt 1852, O. 293, angeführten Hermann de ponke und dem des Florianer Kanonikus Heinrich de pouke. (Arch. f. Gesch. Osterr. XXI 272.) Im Jahre 1297 heißt der Ort bereits Paniken. Damals wurde auf Grund eines Schiedspruches, den vier „Pidek" und zwei „Pau- man" fällten, ein Lehen zu Pouikeu aufgeteilt. Unter den vier „Pidek" er- scheiilt Hermann der Rigeler von Aygelsperg, ein Mann des niederen Adels. Das Lehen zu Ponekeu wurde auf drei Höfe aufgeteilt, hat also mit dem erst spät genannten Ansiedel Poneggen nichts zu tun. Von diesem geschieht erst um das Jahr 1537 Erwähnung. Damals gehörte das Ansiedel dem Heinrich Wankhamer, Pfleger des Hans und Laßla Präger von Windhag. Diese verschrieben ihm das sogenannte Paternosteramt bei Enns. In seinem Testamente vom 30. September 1537 vermachte er seinen Sitz Panikken seinen Freunden Hans und Michel Schätzl und Andre Stok- hinger mit dem Vorbehalte, daß dieser den Herren von Prag zum Verkaufe in erster Linie anzubieteu sei. Kaum war Heinrich der Wankhamer gestorben, so verkauften die Erben am 9. März 1538 den Edelmannsitz Ponig- khen samt Bauhof uud Zubehör als freies Eigen den Herren Laßla und Andre Präger. Im Jahre 1574 war Poneggen im Besitze der Frau Mag- dalena, Hanseu vou Prags Witwe. Ihr bewilligte der Magistrat von Frei- stadt, eine Leitung für Brunnwasser zu ihrem Sitz über den Grund zweier Freistädter Untertanen zu führen. Im Jahre 1598 überläßt Anna von Polheim, geborene Freiiu von Prag, den fünften Teil des Sitzes und Meierhofes- Ponigkhen, Erbe vou ihrer Muhme Margarete von Volkensdorf, an Friedrich von Prag. Jedenfalls kam, ob von den Prägern oder auf einem anderen Wege, Poneggen mit Schwertberg nach dem Jahre 1621 in den Besitz des Grafen Helfrich von Meggau und durchs seine Tochter Susauna im Jahre 1675 an den Grafen Heinrich Wilhelm vou Starhemberg. Als nächster Besitzer erscheint der Schwiegersohn des Vorigen, Graf Lobgott Kuefsteiu. Ihm folgte, wieder durch Verehelichung mit dessen Tochter Marie, im Jahre 1728 der Graf Christoph Wilhelm von Thürheim, der dann neben Weinberg, Wartberg und Dornach noch Schwertberg, Windegg, Hart, Obenberg uud Hartheim sein Eigen nannte. Poneggen hat in der Landtafel keine eigene Einlage, sondern ist vereint mit Schwertberg und kam im Jahre 1899 au die Baronin Therese Schwiter, im Jahre 1911 an Alexander Grafen Hoyos. 206

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