Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

13. Außerenstein (SteiM). Die ersten uns bekannten Besitzer von Außernstein, das so genannt wurde, weil weiter im Laude eine zweite Beste Stein lag, die ihrer Lage entsprechend Jnnernstein hieß, waren die Fleischessen. Ein Hartmut der Fletschest von Stein leistete im Jahre 1349 mit seinem Nachbarn, dem Stainreuter, Zeugenschaft bei einem Verzicht gegenüber dem Kloster Waldhausen. Einige Jahre später, im Jahre 1372, erklärten die Söhne des Heinrich Fleischeß, ihren Anteil an der Beste „dacz dem Stain" in erster Linie an Eberhard von Kapellen verkaufen zu wollen. Solange Heinrich lebte geschah der Verkauf jedenfalls nicht, denn im Lehenöuche Herzog Albrechts III. (zwischen 1380—1395) ist Heinrich der Fleischeß noch als Inhaber des Lehens verzeichnet. Bald nach erfolgter Neuverleihung muß aber Heinrich gestorben sein, denn Eberhard von Kapellen konnte seinerseits erklären, die Beste Stein dem Gundaker von Starhemberg zu überlassen für den Fall, als er ohne Erben sterben sollte. Die Beste kam aber nicht an den Starhemberg, denn im Lehenbuche Herzog Albrechts IV. wird Hans der Kutzkopf als Inhaber des laudesfürstlichen Lehens Stein im Machland verzeichnet. Im Jahre 1473 verlieh Hans von Liechtenstein als Besitznachfolger der Capeller die Beste Stein dem Simon, Leonhard und Veit Stetthaimer; weil aber ein Veit Stetthaimer schon unter König Lastla einen Zehent gn Stein verschenken konnte, so ist die Annahme nicht unberechtigt, daß Veit Stetthaimer bereits um das Jahr 1455 Inhaber von Stein war. Um das Jahr 1480 folgten im Besitz von Außernstein die Stundecker; sie wurden abgelöst durch die Walch von Arbing. Im Jahre 1541 finden wir auf Außernstein den Veit Flußhart, der aus Waidhofen stammte. Fluß- harts Linie auf Stein erlosch mit ihm. Erasmus Hack von Bornimb erwarb darauf den Besitz. Nach dem Tode des Ernst Joachim Hack kam im Jahre 1652 Außernstein an Hans Christoph Freiherrn von Clam, in welcher Familie das Gut sich noch heute befindet und zur Herrschaft Clam geschlagen ist. Zu Außernstein gehörten Gründe in der Katastralgemeinde Puchberg und Baumgartenberg. Außernstein führte seinen Namen mit vollem Recht. Die Beste stand nicht nur auf Felsen, Teile von ihr waren sogar in den Stein (Sandstein) hineingebaut. Heute noch findet man Räume aus dem Felsen ausgevrochen, der eine Wand des ehemaligen Burghofes bildet. Aus der zu Wischers Zeiten ansehnlichen Burg, die nach seiner Abbildung aus mehreren auf verschiedene Bauzeiten zu schließenden Teilen bestand — ein Teil stammte nach der Inschrift G. H. 1632 von einem Hack von Bornimb — ist heute ein ebenerdiger Meierhof geworden. Das innere Tor in den Hof zeigt noch die Sekker, Burgen und Schlösser. 17 3

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