Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

tritt auch als herzoglicher Landrichter anf dem Windberg auf. Noch im Jahre 1309 könneu wir die Piber auf Piberstein antreffen. Später, aber noch vor dem Aussterben des Geschlechtes der Piber (1364), kam das Haus zu Piberstein im Bechsenberger (Waxenberger) Gericht an Ulrich von Tann, von dem es Walchun von Hader mit Bewilligung des Herzogs Albrecht II. im Jahre 1350 aukauftc. Herzog Rudolf IV. belehnte nach seinem Regierungsantritt Walchun den Haderer mit Piberstein, was Albrecht III. am 22. September 1370 ■ bei Zacharias Haderer wiederholte. Die Bemerkung im Lehenbriefe Albrechts III., daß Zacharias Haderer zwei ältere Lehenbriefe vorgewiesen habe, bezieht sich wohl auf die Belehnung der Jahre 1350 und auf die durch Herzog Rudolf im Jahre 1362 erfolgte. Nach einer Nachricht Hohenecks wäre Hans der Harrach noch vor der Belehnung des Haderer mit Piberstein im Besitze dieses Lehens gewesen und die Beste dem Zacharias Haderer erst später zuerkannt worden. Es fand also eine irrtümliche Belehnung an Hans den Harrach statt, die rückgängig gemacht wurde, als Zacharias der Haderer die vorhandenen älteren Lehenbriefe vorweisen konnte. Soweit wäre die Sache geklärt, wenn nicht ein anderer Zusatz im Lchenbuche Albrechts III. bei Eintragung der Belehnung der Haderer davon sprechen würde, daß der Herzog erst das Lehen Piberstein von Heinrich Aichberger auslösen mußte, während Hoheneck wieder berichtet, daß Heinrich Aichberger die Beste Piberstein seinem Schwager Wolfgang Aschauer verkauft und dieser wieder später im Jahre 1393 seinem Oheim Friedrich Stahel (Stall), Pfleger zu Landau, übergeben habe. Heinrich! Stal scheint mich den Versuch gemacht zu haben, sich mit Gewalt in den Besitz von Piberstein zu setzen; er wurde dabei von Reinprecht von Wallsee gefangen- genonnnen und mußte, um der Gefangenschaft ledig zu werden, am 5. November 13,94 einen Urfehdebrief ausstellen. Herzog Albrecht IV. nahm darauf am 17. März 1396 eine neuerliche Belehnung des Haderer mit Piberstein vor. Der nächste Leheninhaber war Heinrich von Puchberg, der seine Ansprüche im Jahre 1406 dem Heinrich von Falkenstein gegen Entschädigung abtrat. Als Heinrich von Falkenstein heiratete, verschrieb er im Jahre 1412 seiner Frau Barbara von Lenbolfing als Morgeugabe 700 auf Piber- stcin. Bald nachher erscheint Hans von Rorbach auf Piberstein seßhaft, er verkanfte die Beste im Jahre 1428 an Kaspar und Balthasar von Schalleuberg. Aus dem Inhalt des Lehenbriefes über die Verleihung an die Schallenberger durch Herzog Albrecht V. läßt sich der damalige Um- fang des Gutes nachweisen; es erstreckte sich über die Gemeinde Ahorn bei Helsenberg. Heute gehört zu Piberstein noch ein Streubesitz bei Kleiuzell. । 200

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