kannt. Seine Güter wurden ihm abgesprochen, Peuerbach fiel an die Hofkammer und kam in Verwaltung des Georg Konstantin Gruudemaun. Im Jahre 1684 verkaufte der Kaiser die Herrschaft Peuerbach seinem Hofkanzler Dietrich Heinrich von Strattmann. Einer seiner fünf Söhne, und zwar der jüngste, Gerhard Wilhelm, machte aus seinem Besitz Peuer- bach, Bruck, Stegcu, Schmieding und Spatenbrunn ein Fideikommiß, das seine Tochter erben sollte. Diese war seit 1726 an den Grafen Karl Bat- thyany verheiratet, dessen Bruder Karl Ludwig Ernst den Besitz des als Majoratsherrschaft erklärten Peuerbach im Jahre 1760 antrat. Die Familie der Fürsten Batthyany-Strattmann blieb bis 1825 im Besitz, dann bewirkte Fürst Philipp die Auflösung des Fideikommißbandes. Die Güter fielen an den Fürsten Julius Montenuovo aus seiner Ehe mit Johanna, Tochter des Grafen Johann Batthyany, und wurden 1881 verkauft. Käufer war Leopold Schatzl. Zufolge Bescheides des Bezirksgerichtes Peuerbach vom 30. August 1882, Nr. 2629, wurde Peuerbach in der Landtafel aö- geschrieben und in das Grundbuchs Peuerbach unter Nr. 1530 eingetragen. 130. Piberstein. Einer aus dem Geschlechte der Mühlviertler Piber erbaute die Beste Piberstein. Zwei Brüder, Sighart und Arnold die Piber, erscheinen schon im Jahre 1157 im Gefolge des Welfenherzogs Heinrich, dem kurz vorher der Kaiser das Herzogtum Bayern wieder verliehen hatte. Doch nicht sie werden die Erbauer der Burg gewesen sein. So weit nach Norden war die Kolonisation zu jener Zeit noch nicht gedrungen, daß es bereits zu einem Burgcn- bau dort gekommen wäre, wo damals noch die Wenzen unbestimmt mitten im Nordwalde endeten. Die Piber jener Zeit treten auch stets in Urkunden auf, die in Orten nahe der Donau ausgestellt wurden. Dort müssen sie auch als seßhaft angesehen werden. Dieser Annahme entspricht auch der Inhalt der folgenden Urkunde. Am 25. Juli 1285 schenkten Ruger und Arnold, bereits von Piberstein sich nennend, zum Seelenheil ihres Vaters, Herrn Heinrich des Piber, den: Kloster Wilhering ihren Anteil an dem Aigen zu Biberowe und Chunod (Biberauerhof und Kuhenöd bei der Giselawarte). Im Jahre 1285 stand schon die Burg Piberstein, die von den beiden Brüdern erbaut sein mußte, da ihrem Vater noch nicht der Name Piberstein gegeben wurde. Die Piber konnten auch, auf Piberstein seßhaft gemacht, ihr Eigen und allem Anschein nach auch ihr Stammgut Biberowe dem Kloster widmen. Piberstein war, wie wir sehen werden, Lehen von den österreichischen Herzogen aus dem großen Herrschaftsgebiet Waxenberg. Ruger der Biber 199
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2