Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

reit Besitzungen im sogenannten Schaunburger Ländchen als ehemalige Passauer Lehen einbekannte, übergab und als österreichische wieder zurück erhielt, ist bezüglich Peuerbach weder von einer Passauer noch von einer österreichischen Lehenschaft die Rede. Der Graf mußte sich bloß verpflichten, Schloß Peuerbach dem Herzoge offen zu halten. Graf Heinrich übergab Peuerbach seinem noch minderjährigen Sohn Ulrich, für den dessen künftiger Schwiegervater Graf Johann von Abens- berg die Pflegschaft führte. Die Schaunburger blieben im Besitze von Peuerbach bis zum Aussterben des Geschlechtes in männlicher Linie mit Wolfgang im Jahre 1554. Erben sollten die Kinder der Anna von Starhemberg, einer der Schwestern Wolfgangs sein. Im Erbvergleiche mit den anderen Schwestern kam Peuerbach, Schaunburg, Eferding, Mistelbach, Erlach an die Söhne des Erasmus von Starhemberg, von denen Gundaker Peuerbach erhielt. Unter ihm brannte 1571 Markt und Schloß vollständig ab. Aufgebaut wurde das Schloß anno domini MDLXXIV. Sein Sohn Georg Achaz verkaufte Peuerbach im Jahre 1593 an Achaz von Hohenfeld. Christoph Hohenfelder geriet in Schulden, die Herrschaft Peuerbach wurde abgeschätzt und dem Hauptgläubiger Wolf Siegmund von Herberstein gerichtlich eingeantwortet. Zur Zeit der Herbersteinschen Juhabung fiel der zweite Bauernkrieg, in welchem bei Peuerbach sich bedeutsame Ereignisse abspielten. Zur Unterdrückung eines Anfstandes und zur Verhinderung des Anschlusses Ausständiger «an die bereits in der Umgebung von Grieskirchen und Schaunburg sich bewaffnenden Bauern waren dort Soldaten entsendet, die sich unter Hauptmann Toumzelli nach Peuerbach flüchteten, von dort aber vor den anstürmenden Bauern weichen mußten. Statthalter Herber- storf sammelte rasch an 1000 Mann und rückte gegen Peuerbach. Die Bauern ließen die Vortruppen passieren und griffen von der Ledererwiese aus, wo sie ihre Hauptmacht zurückhielten, die Haupttruppe beim Passieren der Niederung in der Flanke an und vernichteten den größten Teil der Macht Herberstorss. Herberstein verkaufte im Jahre 1635 die Herrschaft Peuerbach an den Grafen Johann von Verdenberg. Seine Tochter Anna Camilla heiratete den Feldmarschall Adrian Grafen von Enkevoirth. Die Töchter Maria Cä- cilia und Maria Katharina aus dieser Ehe waren Erbinnen von Peuerbach. Sie waren minderjährig, ihre Vormünder verkauften Peuerbach im Jahre 1669 an Johann Georg von Kauthen, Mauteinnehmer von Linz. Dieser vertauschte, kaum in Besitz gelangt, Peuerbach mit der Herrschaft Freiling des Hofkammerpräsidenten Georg Ludwig von Sinzendorf. Dieser, ein Güterschieber, Geldgeber und Stellenvermittler, Fälscher, wurde in Anklagestand versetzt und im Jahre 1680 vieler Verbrechen schuldig er198

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