124. Partenstain. Nahe der Mündung der großen Mühel stehen die wenig ansehnlichen Reste der Burg Partenstein. Sie gehörte den Bischöfen von Passau. Bischof Otto von Lonsdorf, der die Herrschaft der Bischöfe über das Land an der Mühel durch Gewinnung von Lehensleuten festigen wollte, verpfändete zur Ausstattung der Kunigunde von Goldeck bei ihrer Heirat mit Pilgrim von Tannberg dieser am 28. Februar 1262 das castrum Partenstein mit den dazugehörigen Einkünften. Die nächsten Pfandinhaber der für das Hochstift wenig Bedeutung besitzenden Burg waren die Harracher. Wern- hard der Harracher, der sich Burggraf von Partenstein nennt, verpflichtet sich im Jahre 1338 gegen nachträgliche Ersatzleistung, jährlich 60 T an der Beste Partenstein zu verbauen. Von späteren Inhabern aus der Familie der Harracher wird Wernhard im Jahre 1355 und Peter zwischen 1360 und 1372 genannt, während Hoheneck im Jahre 1370 bereits den Heinrich Urleinsperger als Pfleger nennt, der noch dort im Jahre 1390 behaust war. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts finden wir Partenstein in der Jn- habung des Engelbert Gruber, der dort einen Pfleger, Toman den Gciczcn- stetter bestellte. Die Burg war um 146 7« verpfändet; Bischof Georg löste das Pfand am 19. Jänner 1421 aus. Die beiden als Pfleger genannten Jörg der Schenk im Jahre 1443 und Hans Steininger im Jahre 1480 scheinen bischöfliche gewesen zu sein; erst im Jahre 1489 hören wir wieder, daß der Bischof die kleine Beste aus der Hand gab; er verlieh die Pflege der Burg dem Oswald Hasler auf Lebenszeit und verspricht außerdem, für die Burghut jährlich 20 Tt zu zahlen. Die Einkünfte betrugen im Jahre 1526 30 T. Nachdem die Herrschaft Marsbach nach Verjagung des Othmar Ober- haimer nach dem Jahre 1520 wieder an den Bischof von Passau gefallen war, vereinigte dieser die bischöflichen Herrschaften Marsbach, Tannberg, Neufelden und Partenstein und ließ sie durch den Pfleger von Marsbach verwalten. Partenstein verfiel und war schon im 17. Jahrhundert, luie die Zeichnung Vischers zeigt, nur noch in Trümmern erhalten, die in der Neuzeit ein Wirt benutzte, um dort eine Schenke zu errichten, die so lange bestand, als die Müht zum Holzflößen Verwendung fand. Heute gibt die Ruine einem Riesenunternehmen, dem Kraftwerk Partenstein, den Namen. 191
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