Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Nach dem Tode des Niklas Rabenhaupt erbte seine Tochter, die an Sebastian Jörger verheiratet war, die Herrschaft Ottensheim. Von der Ottensheimer Linie der Jörger starb Hans Christoph nach kurzer Ehe im Jahre 1595 als von der oberösterreichischen Landschaft bestallter Leutnant eines Fähnleins „Teutscher Reuther" zu Tyrnau. Die Ehe war kinderlos. Für seine Verlassenschaft wurde die „Jörgersche Gerhabschaft" eingesetzt. Im Jahre 1620 wurde der gesamte Jörgersche Besitz, weil Hans und Helmhart Jörger zur Ablegung des Huldigungseides nicht erschienen, konfisziert. Der Linzer Chronist Sindt sagt bezüglich Ottensheim „wurde einem Lutherischen Inhaber weggenommen". Ottensheim wurde im Jahre 1624 den Jesuiten überlassen. Nach Aufhebung des Ordens übernahm der österreichische Studienfonds die Herrschaft. Im Jahre 1807 war Georg Preuer und Kajetan Hintringer Besitzer, von 1826 bis 1860 Felix, dann Theresia Levasori della Motta. Dann folgte kurze Zeit Ferdinand Geyer. Vom Jahre 1863 bis 1882 war Ottensheim im Besitze des Franz Grafen und Maria Gräfin von Coudenhove. Die Landtafel verzeichnet in diesem Jahre einen noch ungeborenen! Enkel der Gräfin Maria von Coudenhove als Besitzer. Inr Jahre 1895 war die Herrschaft je zur Hälfte dem Karl Pfeiffer von Weissenegg nnd üer Komtesse Maria Anna Coudenhove zugeschrieben, 1896 dem Karl Pfeiffer von Weissenegg allein. Das Gut überging im Jahre 1902 an die Familie Karl Holzmann und Johann Schwediauer. Vom Jahre 1904 bis 1916 rvaren Posma, Gaötan und Katharina de Somzee Besitzer, welche dann Wilhelm und Adele Maresch ablösten. Das Schloß ist kein einheitlicher Bau, sondern entstammt aus verschiedenen Jahrhunderten. Der älteste Teil ist sichtlich der auf Vischecs Bilde etwas zu hoch geratene Turnr. Im Schlosse befindet sich heute ein 150 Meter großer Rittersaal. Die letzten Veränderungen im Schlosse entstammen der Pfeifserschen Jnhabung. Der Gutsbestand der Herrschaft betraf Stücke in den Gemeinden Ober- ottensheim, Gramastetten und Walding. 123. Ottstorf. Der Ort Ottsdorf bei Thalheim nächst Wels — ein gleichnamiger liegt bei Sierning — wird schon vor dem Jahre 1330 in einer Grenzbeschreibung der Kremsmünsterer Stiftspfarre Weißkirchen genannt. In Urkunden dieses Klosters erscheinen zwischen den Jahren 1249 und 1300 Dietmarus de Ottesdorf und andere von Ottsdorf Genannte als Zeugen, die wir nach diesem Auftreten als Lehensleute vom Stift anzusehen berechtigt wären. 189

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