Waxenberg) von Otto von Schleunz gekauft, der nach Handel „Gemärke von Wildberg" kein anderer ist als Otto von Waxenberg. In dieser Form kann die Nachricht nicht bestehen, weil ja Waxenberg später noch im Besitze der Griesbacher war und sogar eine Zeitlang an die Schaunburger gedieh. Sie kann nur so verstanden werden, daß Herzog Leopold (nach dem Jahre 1220) Ottensheim, das an Otto von Schleunz aus dem Waxenberger Gute gefallen war, an Herzog Leopold verkaufte. Daß der Herzog in der Tat Besitzer von Ottensheim (Schloß und Ort) um diese Zeit war, geht einwandfrei aus der Urkunde des Herzogs vom Jahre 1228 hervor, durch welche er seine Bürger von Ottensheim, was Zoll und Maut betraf, mit den Bürgern von Linz und Enns gleichstellte. Von der Herrschaft Ottensheim hören wir erst hundert Jahre später wieder. Sie war im Jahre 1322 mit der Herrschaft Waxenberg von Herzog Friedrich an die Wallseer verpfändet, deren Burggraf auf Ottensheim Chunrad von Gebrechtshofen war. Dreißig Jahre später geschah ein Einfall böhmischer Adeliger, der Rosenberger, Landsteiner und Sternberger ins Mühlviertel. Sie drangen plündernd bis Ottensheim vor, wurden aber vom obersten Landrichter Eberhard von Wallsee, nachdem sie den Ort in Brand gelegt hatten, bei Hell- monsövt und später bei Freistadt geschlagen. Die Überfuhr, zur Hälfte ein Bestandteil der Herrschaft Waxenberg- Ottensheim, war am Ende des 14. Jahrhunderts landesfürstliches Lehen des Peter, Kämmerer der Herzogin, dann Lehen seines Bruders Wernhard des Kämmerer von Linz. ; . । ( Die Wallseer, welche schon seit beinahe 100 Jahren in der Jnhabung der Herrschaft Waxenberg waren, hingen jedenfalls an der Pfandschaft und ließen sich im Jahre 1416 von Herzog Albrecht IV. die Versicherung geben, daß sie 28 Jahre noch weiter die Pfandschaftsgüter innehaben sollen. Erst im Jahre 1463 übergab Kaiser Friedrich die Herrschaften Waxenberg und Ottensheim gegen ein Darlehen von 7232 Dukaten dem Heinrich von Liechtenstein. Dieser und Christoph von Liechtenstein behielten Ottensheim, trotzdem sie in Fehde mit dem Kaiser waren und von ihren Schlössern Ottensheim und Steyregg die Umgebung von Linz beunruhigten, noch weiter. Erst ini Jahre 1492 mußte Christoph seine Güter an den Kaiser abtreten. Am 10. November 1525 gelangte Schloß und Markt Ottensheim mit „allen Zugehöruugen wie die alle genannt sein und auch seither zu oder gehn Wachsenberg gebraucht, gedient und genossen sein worden" durch eine Schenkung Kaiser Ferdinands I. als freies Eigen und erblich an den Kanzler und Hofkammerrat Niklas Rabenhaupt von Sucha. Aus dem Inhalt der Schenkungsurkunde geht hervor, daß Rabenhaupt diesen Besitz schon vorher, zwar nicht als freies Eigen, aber in anderer Form, wahrscheinlich als Pfand, innehatte. ' _ 188
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