eines Siegels ist der Charakter des Müldorfer als Adeliger durch das verkaufte Gut als Inhaber des Lehens Müldorf bei Feldkirchen vollkommen sichergestellt. Mühldorf war, wie sich später herausstellen wird, Liechtensteinsches Lehen. Als zunächst bekannte Besitzer treten die Prembser auf, die schon im Jahre 1362 in Feldkirchen Wallseer Lehen innehatten. Im Jahre 1491 besiegelt Virgil Premser zu Mühldorf eine Stiftung des Balthasar Neund- linger zu Rottenegg. Seine Mutter Potentia, Witwe nach Wolfgang Prembser, stiftete im Jahre 1494 ein gemaltes Fenster in der Kirche zu Feldkirchen; Achaz, sein Bruder, erhielt im Jahre 1538 durch die Herren von Liechtenstein das Lehen Müldorf. Die folgenden Premser bis einschließlich des int Jahre 1560 als letzter seines Stammes entschlafenen Achaz Premser wurden immer wieder von den Herren von Liechtenstein belehnt. Eine Erklärung zu geben, wie die Herren von Liechtenstein in den Besitz des im Waxenberger Gerichte gelegenen Mühldorf gekommen sind, läßt sich wohl herstellen, aber nicht, wie die Liechtensteiner im Besitz geblieben sind. Die Liechtensteiner waren durchs geraume Zeit in der Jnhabung der Herrschaft Waxenberg, und in dieser Eigenschaft konnten sie Mühldorf als Rechtlehen ausgeben. Dieses Verleihungsrecht mußte aber mit der Rückgabe von Waxenberg an den Kaiser Friedrich im Jahre 1492 erlöschen. Georg Hartmann von Liechtenstein verlieh aber noch im Jahre 1563 den Sitz Mühldorf dem edelvesten Wilhelm Tupfer von Mitterdorf. Von den nächsten Besitzern von Mühldorf ist Johann Stangl bekannt. Im Jahre 1660 kam Mühldorf an den Grafen Sebastian von Clam, nach diesem an Matthäus von Undorf; nach dem Jahre 1674 erwarb das Gut durch Heirat mit Johanna von Undorf Johann Georg Paisser von Wer- tenau. Er erreichte es, daß dem Sitze ein aus dem Landgericht Oberwallsee ausgeschiedenes Landgericht von geringem Umfange verliehen wurde. Schon vor dem Jahre 1754 kaufte das Kloster Wilhering das „Landgut" Mühldorf mit Müllacken. Der Gutsbestand lag in den Steuergemeinden Mühldorf, Bergheim, Freudenstein, Landshag, Müllacken und Goldwörth. 109. Mühlrvang. Das am rechten Traunufer unterhalb Gmunden gelegene Mühlwang war laut des Wallseer Urbarbuches aus den: Jahre 1446 rittermäßiges Lehen der Herrschaft Ort. Als erster Inhaber, der sich nach dem Gute nannte, erscheint der um das Jahr 1305 lebende Herbord Mülwanger. Die ursprüngliche Stellung der Mülwanger war keine bedeutende. Ein 170
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