Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

tung muß man annehmen, daß noch im 15. Jahrhundert die sogenannten „Gesäzze" oder Ansitze vielfach Holzbaue waren. Als Pfleger wird im Jahre 1486 Hans Oberhaimer genannt. Am Ende des Jahres 1486 beauftragte Kaiser Friedrich den Hauptmauu ob der Enns, die Dokumente über das „geslos" Marsbach vom Abt von Gleink einzuholen, sie dem Gerhaben der Kraftischen Kinder, Othmar Oberhaimer zn übergeben. Daß der Abt von Gleink in dem Besitze der Kraftischen Dokumente war, rührte davon her, weil Lorenz der Kraft Pfleger in Steyr war und im Kloster Gleink verschied. Bernhard der Kraft, Lorenzens Sohn, übertrug, mündig geworden, die Pfandschaft von Marsbach an Othmar Oberhaimer. Mit ihm erscheint neuerlich ein Wegelagerer auf der Beste. Othmar Oberhaimer trotzte dem von Kaiser Maximilian für ganz Deutschland erlassenen Landfrieden und betrieb von Marsbach aus das Geschäft eines Raubritters, bis Herzog Ernst von Bayern mit Hilfe Passauer Bürger die.Beste im Jahre 1520 einnahm. Die Passauer brachten den Oberhaimer gefesselt in die Stadt. Marsbach fiel nun wieder an den Bischof. Die Verwaltung der Passauer Besitzungen im Mühllande wurde nach Marsbach verlegt, damit.verschwanden die Pfleger von Tannberg und Partenstein. Auch das früher in Neufelden bestandene Landgericht kam nach Marsbach. Unter Bischof Urban wurde an Stelle des alten Schlosses ein neues erbaut; von dem alten Bau blieb nur der Turm stehen. Nach der Säkularisation des Bistums Passau kam Marsbach unter österreichische Verwaltung, wurde im Jahre 1805 Kammergut und im Jahre 1824 öffentlich versteigert. Josef Stengl aus Steyr war der Käufer, er verkaufte einzelne Stücke, dann den Rest im Jahre 1824 um 27.000 Gulden an Johann Kaufmann und Anton Franz Ledwinka. In den Jahren 1860 bis 1869 war das Schloß im Besitze voll Anton und Mathilde Sig- mund; im Jahre 1869 kam es an Mathilde Sigmund, Enkelin der Vorgenannten. Seit 1905 ist Frau Anna Krenn im Besitz. Gutsbestand der Herrschaft befand sich in den Steuergemeinden Marsbach, Lcmbach, Oberndorf, Altenfelden, Grub, Haselbach, Kleinzell, Neufelden, Hörbich (wegen Tannberg, Liebenstein und Thum). 108. Mildorff (Mühldorf). Am 2. Februar 1347 siegelte Nyclas der Müldorfer mit seinem Nachbarn Alber denl Gneuß einen Verkaufsbrief über ein Gut zu Vierstperg (Fürstberger bei Müllackeli). Durch die Gesellschaft, durch den Gebrauch Sekker, Burgen und Schlösser. 169 22

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