Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Heinrich Kaplan, 1545 Erasmus Kaplan, dann folgte Hans Balthäsar, mit dessen Söhnen Achaz und Wilhelm die Familie ausstarb. Folgen wir der Annahme Zieglers, so wären im Anfang des 16. Jahrhunderts Michel Herzog, die Hohenfurter und Hackl Besitzer des Kaplauhofes gewesen, zu gleicher Zeit aber auch, nach Hoheneck, die Kaplan in mehreren Generationen. Es scheint hier eine Verwechslung mit dem Freihofe Lustenau, heute Posthof genannt, vorzuliegen. Dieser wird den Namen Pfaffenhard besessen haben und mit diesem Namen wird er noch im Jahre 1557, also 27 Jahre nach dem Auftreten des Namens Lustenfelden, genannt. In diesem Jahre führte und verlor eine Felicitas, Tochter des Wernhard von Pfaffenhard, einen Prozeß mit der Stadt Linz wegen Äusschauk von ungeltfreiem Wein. Nach dem Aussterben der Kaplan kam der Kaplanhof an die Jörger. Maria Elisabeth, Tochter des Helmhard Jörger, war an David Ungnad von Weissenwolf verheiratet, nach dem Tode ihres Vaters kam ihr Erbe, darunter Amt und Sitz Lustenfelden, an ihren Mann. Der Kaplanhof blieb im Weissenwolfischen Besitz bis in die Neuzeit, wo ihn die Stadtgemeinde Linz ankaufte. 105. Mannsee (Mondsee). Am Gestade des Moudsees (maninsee), dort, wo einst eine römische Niederlassung sich befand, gründete der Agilolfinger Herzog Otilo in den Jahren 739 bis 748 ein Kloster; die Mönche hiezu berief er aus dem Mutterkloster des Benediktinerordens, aus Monte Cassino. Der erste Abt war Opportunus. Für ihren Unterhalt sollten die Mönche in erster Linie durch Urbarmachung sorgen, hiezu dienten die großen Waldschenkungen, die der Herzog dem Kloster machte. Wer das Urbarbuch des Klosters (1416) zur Hand nimmt, wird darin deutliche Beweise von der Rodungstätigkeit der Mondseer Benediktiner finden. Dort erscheinen unter den Gütern und Einkünften des Klosters in großer Menge die Ortsnamen Gschwandt und ähnliche, die von „schwenden", d. h. mittels Feuer urbarmachen ausgehen. Dem Herzoge folgten mit Schenkungen zahlreiche Freie aus dem Mattig- gau, aber auch aus dem nördlichen Traungau, Hausruck und Rotachgau. König Ludwig übcrwies dem Kloster einen Teil des Abersees, der später den Namen St. Wolfgangsee erhielt. Der Person des Stifters entsprechend war das Kloster Eigengut der Agilolfingerherzoge und wurde nach dem Sturze Thassilos Reichsgut. Als solches kounte Kaiser Karl Mondsee um das Jahr 803 seinem Kapellan, dem Erzbischof Hiltipald, verleihen; nach! bereit Ableben erhielt auf Veranlassung der Kaiserin Hemma (um 819) der Bischof Baturich von Regensburg die Abtei Mondsee im Tauschwege gegen das Kloster Obermünster. 162

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