Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Lichtenau war Rosenberger Lehen und erscheint in einem im Jahre 1399 zu Krumau ausgestellten Lehenbriefe an Elisabeth Anhangerin und an deren Sohn Hans Jörger verliehen. Im Jahre 1464 machte der Pfarrer von Peilstein eine Stiftung zum'Kloster Schlägl durch Schenkung eines Gutes zu Exenschlag. Bernhard der Jörger von Lichtenau verzichtete auf die Vogtei dieses Gutes und bestätigte alle Schenkungen seiner Vorfahren an das Kloster. Die von Pröll in der Geschichte von Schlägl genannten Pfleger (1468) Weikhard Prunhaimer und (1481) Konrad Grassauer lassen mit Recht an- nehmen, daß die Besitzer, die Jörger, nicht ständig auf Lichtenau anwesend waren, daher hier Verwalter und Richter anstellen mußten. Oder spielte eine nicht völlig geklärte Erbangelegenheit hier mit hinein? Vgl. Tollet zum Jahre 1477. Jedenfalls blieben die Jörger noch weiter in der Jnhabung von Lichtenau und Tollet, was der Lehenbrief Kaiser Friedrichs vom Jahre 1483 für Hilprant Jörger ausweist. Aus der Berlassenschaft des Bernhard Jörger erhielt nun Martin Öder von Götzendorf, der glaublich eine Jörgerin zur Frau hatte, im Jahre 1496 das Gut. Max Öder zu Lichtenau wird noch im Jahre 1510 genannt. Auf die Öder folgten die Hörleinsberger, die ihren Stammhof auf dem Hörlesbergerhof bei Friendorf hatten. Als Heinrich Hörleinsberger um das Jahr 1625 starb, kam Lichtenau an Dietmar Schifer von Dachsberg, der Elisabeth Hörleinsbergerin zur Frau hatte. Durch die Tochter des Siegmund Schifer von Freiling bekam im Jahre 1661 Johann Secundus von Sprinzenstein den Besitz. Als Josef Jguaz Graf von Welsperg im Jahre 1728 Maria Gabriele, Tochter des Secundus Sprinzenstein, heiratete, geriet Lichtenau an die Familie der Grafen von Welsperg. Das Gut blieb in den Händen der Familie Welsperg, bis im Jahre 1831 der Leinwandhändler Georg Fölser von Haslach es von dem Domherrn Philipp Grafen von Welsperg ankaufte. Die Familie Fölser war bis 1870 ini Besitze von Lichtenau, das dann an Clara Vonwiller, geborene Fölser, überging. 95. Liechtenegg (Lichtenegg). Grund und Boden von Lichtenegg bei Wels gehörte, wahrscheinlich schon zur Zeit, als die Polheimer ihren Sitz zu Polham verließen und sich in Wels eine Burg bauten, also seit dem 13. Jahrhundert, den Polheimern; 19* 147

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2