gleich mit Wernhard von Schaunburg eine Urkunde siegelt, kaum Lehenträger des Bischofs war. Das Bistum hat aber in Verfolg seiner Absichten, sich des Mühl- viertels zu bemächtigen, auch das kleine Liebenstein nicht ausgelassen. Im Jahre 1382 konnte Bischof Johann von Passau Hartneid von Losenstein mit der Beste Liebenstein belehnen. Wenn die Bezeichnung Beste dem da- maligen Zustande von Liebenstein entsprochen hat, so muß in der Folgezeit eine starke Veränderung mit der „Beste" stattgefunden haben, denn der Vischersche Stich stellt Liebenstein auch nicht im entferntesten als Beste dar. Die Losensteiner behielten Liebenstein nach den vorhandenen Lehenbriefen der Jahre 1429, 1433, 1443, bis Hartneid von Losenstein die Beste im Jahre 1457 an Ulrich von Starhemberg und seine Vettern verkaufte, von denen es Ulrich später allein übernahm. Die Losensteiner verwalteten während ihrer Jnhabung das Gut nicht selbst, sondern setzten Pfleger ein, aus deren Reihe (1410) Tankwart Hauzen- berger, (1431) Urban Raschpe genannt wird, der aber die Pflegschaft schon von Neufelden aus führte. Der Bauhof von Liebenstein ist in dem heutigen Mahr zu Liebenstein zu suchen. Balthasar von Starhemberg, Domherr in Passau, trat am 24. Oktober 1493 seinen Vettern unter anderen Gütern auch Liebeustein ab, worauf am folgenden Tage zwischen den Erben und Barbara, der Witwe Gotthards von Starhemberg, ein Abkommen getroffen wurde, so daß diese Liebenstein als Witwensitz erhielt. Am 11. August 1494 wurden die Brüder Starhemberg durch Bischof Christoph von Passau mit Liebeusteiu belehnt. Um das Jahr 1570 erwarb Leonhard von Harrach Liebenstein, tauschte das Gut aber au Karl Jörger ab. In der Gegenreformation fiel das Gut wieder an das Bistum zurück und Bischer bezeichnet Liebenstein als Passauische Herrschaft. Der gesamte bischöfliche Besitz im Mühlviertel wurde mit Marsbach vereinigt, so Parten- stein, Liebenstein, Tannberg und Neufelden. Heute ist Liebenstein ein Straßenwirtshaus, erscheint nicht mehr in der Landtafel. 94. Liechtenau. Als älteste Besitzer von Lichtenau treten die Hugenberger auf. Ob diese Leute mit den Hugeubergeru, die bei Neukirchen am Walde seßhaft und eines Stammes waren oder ihren Namen von einem verschollenen Orte Hungerberg bei Altenfelden trugen, läßt sich nicht entscheiden. Sifrit Hugenberger auf Lichtenau, der seine Frau erschlug, starb im Jahre 1293. Auch sein Sohn Sifrit ist wie der Vater in Schlägt begraben. 146
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