blutsverwandt mit dem Markgrafen Ottokar von Steyr. Sein einziger Sohn Adalbero war Bischof von Würzburg, das Geschlecht war dem Aussterben nahe. Arnulf gründete — die Klosterurkunden sagen im Jahre 1056 — ein Kollegiatstift von weltlichen Klerikern, das sein Sohn, der Bischof, 1089 in ein Mönchskloster'der Benediktiner verwandelte und als ersten Abt hiezu den Ekbert aus dem Kloster Schwarzach in Franken berief. Die Stiftungsurkunden lauten, was die Widmungen von Gütern betrifft, nicht übereinstimmend. Die Urkunden des Jahres 1056 und 1061 weisen schon solche Güter auf, die erst im Jahre 1089 Bischof Adalbero als bei der Umwandlung des conventus clericorum in die congregatio monachorum als notwendige Ergänzung hinzufügte, sind daher nachträglich verfaßt. Die Schenkungen bestanden außer in Fischereien an der Traun und Ager vornehmlich in Einkünften vom Markte Wels, in den zwei großen Forsten bei Wels und Lambach und in zwei Forsten bei Bachlach, die noch heute den Hauptbestandteil des Klostervermögens ausmachen. Später kam noch der Wald in der Grünau mit anderen Gütern des Würzburger Ministerialen Chun- rad von Pichl und kleinere Widmungen hinzu. Lambach hatte selbst ursprünglich keine Pfarrkirche, die nächsten Pfarren waren jene zu Mehrenbach uud Mayrlambach. Da im Jahre 1153 das Kloster das Begräbnisrecht für die nächste Umgebung erhielt, bestand- auch zu dieser Zeit eine Pfarrkirche im Orte Lambach noch nicht. Unter Abt Wasigrim (f 1209) wurden die Lambacher Annalen, eine wenn auch nicht bedeutende Geschichtsquelle, angelegt. Als Herzog Leopold im Jahre 1222 die Markt- uud Gerichtsrechte des Klosters zu Wels erwarb; befreite er auch das Stift von der weltlichen Vogtei, was Herzog Ottokar neu bestätigte. Während des Interregnums aber warf sich Gundaker von Starhemberg als Vogt auf; König Rudolf bestätigte ihm dieses Recht im Lager vor Linz 1276, nachdem Gundaker erklärte, daß bereits sein Großvater und sein Vater das Recht der Vogtei über Lambach besessen hätten. Das Kloster mußte später, um von der Vogtei frei zu sein, ihm in der Tat die Vogtei ablösen. Mit dem Kloster St. Nikola in Passau erhob sich ein Streit wegen der dem Kloster gegenüberliegenden Dreifaltigkeitskapelle in Paura. Die Stiftskirche brannte inr Jahre 1233 bei dem Einfall der Bayern ab. Dem Unistande, daß oas Klostergebäude selbst zum Teil verschont wurde, verdanken wir die Erhaltung von Malereien, die wohl als ältestes Denkmal dieser Kunst in Oberösterreich gelten können. Im sogenannten Läuthaus des Klosters befinden sich auf drei Kuppeln lebensgroße Wandmalereien, die Anbetung der drei heiligen Könige in der Tracht des 11. Jahrhunderts darstellend; die Bilder wurden spätestens im 12. Jahrhundert gemalt. Eine Urkunde des Jahres 1463 nennt diesen Raum die „gemalene Gastuben". Unter Abt Thomas Retz wurde im Jahre 1428 die Kirche umgebaut, die 140
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