Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Gulden. Der Kaiser konnte nicht zahlen und mußte Kammer mit Kogl gegen 130.000 Gulden chergeben, für Frankenburg erhielt er 65.000 Gulden, alles aber erst mach längerem Feilschen. Die Geschichte der Herrschaft Kogl und Frankenburg bildet einen Teil der oberösterreichischen Landesgeschichte. -In den 200 Jahren, innerhalb welcher diese Güter -den Landesfürsten gehörten, waren diese nur wenige Jahre in ihrem -wirklichen Besitze, eine Pfandschaft löste die andere ab. Wir haben bereits 'darauf hingewiesen, daß es sich beim Ankauf von Kogl und Frankenburg nicht um Erwerbung von Grund und Boden handelte, sondern diese eine -politische Maßregel war, um einer Umschlingung der österreichischen Länder durch Schaunburger Besitz zu begegnen, weil diese immer wieder versuchten, ihre ehemalige Reichsunmittelbarkeit herzustellen. Nicht die Grundherrschast, sondern die Sicherung der Territorialherrschaft war der Zweck. ■■ Die vielen Verpfändungen hatten den Wechsel der Pfleger zur Folge. Es lag in der Natur solcher Verhältnisse, wenn jeder neue Pfleger bei der voraussichtlich kurzen Dauer seiner Amtsführung trachtete, möglichst viel von der: Untertanen cherauszuschlagen. Dabei herrfchte auf den ehemals Bamberger Besitzungen, wenn wuch nicht gerade fränkisches Recht, doch manche aus der Zeit der Besitznahme noch fortbestehende Einrichtungen. Hier bestand noch am 16. Jahrhundert die Leibeigenschaft über die sogenannten Pab-enberger in ungeminderter Form. Eine der Bestimmungen des Urbars von -Kogl aus dieser Zeit lautet: „Ain jeder Pabenwerger soll nemen ain Weib, -die ain Pabenwergerin sey und kain andere. Den was ain Weib mit dem Leib ist, das sein die Kinder auch nach ir. Nömb er er aber ain Weib, die nit nach im gehört, den soll man in ainen Turm legen oder in einen Stock und darin ligen lassen bis man das bain heraus- zog." Das Urbar von Frankenbürg hat an -entsprechender Stelle „bis man das bain in einem Körblein Heraustrug". Dasselbe Urbar sagt weiter: „Wer ainen Pamperger zu Tod schlug, derselbig ist schuldig der Herrschaft einen anderen Pamperger zu stellen und zu Wandl 72 Pfennig, geen Linz (der Hauptmannschaft) 6 Schilling 12 Denare 1 Helbling und soll den armen Mann G-ott mnd die Freundschaft pessern und püessen." Solche Verhältnisse machen auch die wiederholten Aufstände der furchtbar bedrückten Bauern auf den Herrschaften Kogl und Frankenburg begreiflich. Der neue Besitzer von Kogl Graf Johann von Khevenhüller war ledig und vermachte seine Besitzungen seinem protestantischen Bruder Bartholo- mäus, von diesem kamen die Herrschaften an dessen katholischen Sohn Franz Christoph. Während- seiner Jnhabung erhoben sich die protestantischen Stände gegen Kaiser Ferdinand I. Kogl wurde auf ihren Befehl von Karl Jörger eingenommen, Ortolph Geymann als Pfleger eingesetzt, der aber beim Anrücken des bayrischen Heeres flüchtete. 136

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