Bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit besaß Helfenberg einen, jedoch räumlich sehr beschränkten Gerichtsbezirk. Schloß Helfenberg macht heute mehr den Eindruck eines Landhauses. Der Gutsstand an Gütern und Untertanen lag in den Gemeinden Helfenberg, Afiesl, Schönegg und Spanfeld. 77. Hinterndobl. Hinterndobl liegt bei Dorf an der Pram. Von einem Sitz Hinterdobl hört man nicht früher als im Jahre 1560, da Leonhard Puchner, Schaun- burger Pfleger zu Erlach, als dessen Inhaber genannt wird. Durch dessen Tochter Maria, die im Jahre 1570 den Hans Christoph Wiellinger heiratete, soll der Ansitz an diesen gelangt sein. Das hätte erst nach! dem Tode des Christoph Puchner, Sohn des Leonhard, erfolgen können, der noch iin Jahre 1606 am Leben war. Wenn wir nun den Anfall an Hans Christoph Wiellinger als statt- gefunden annehmen, so kam Hinterdobl dann in den Besitz des Sohnes Achaz, des bekannten Bauernführers im Aufstand des Jahres 1626. In diesen! Falle aber verfiel Hinterdobl ohne Zweifel der Konfiskation. Was dann mit Hinterdobl geschehen, wissen wir nicht, nur daß im Jahre 1651 des Achaz Wiellinger katholisch gewordener Sohn Johann das Gut wieder an sich brächte. In der Familie Wiellinger, die auch in den Besitz von Innerste gelangte, blieb Hinterdobl bis zum Jahre 1766. Damals starb der letzte männliche Nachkommen der Wiellinger, Johann Josef. Sein Besitz Hinterdobl war schon im Jahre 1754 an seine im Jahre 1731 an Ludwig Johann von Gabelkoven verheiratete Schwester Maria Eleonora gekommen. Ach!az von Gabelkoven verkaufte Hinterdobl mit Innerste im Jahre 1777 an Ernst Gemberly (Gemperle) von Weidenthal. Im Jahre 1797 trat Rosalia Gemperle den Besitz an, der im Jahre 1844 an Rosalia Heyß, Theresia Heyß und Ernst Gemperle überging. In der Familie Heiß (Heyß) blieb der Besitz Hinterdobl und Innerste bis zum Jahre 1917, da er vereint an Adolf und Josefine Payrhuber gelangte. Gutsbestand des „Landguths" in den Gemeinden Innerste und Rottenbach. 124
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