Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

75. Hehenperg (Hehenberg). Die Güter Hehenberg und Feyregg waren Ausbrüche aus der landes- fürstlichen Herrschaft Hall, die zum Burggrafenamte Steyr gehörte. Auf Hehenberg und Feyregg saßen einst Glieder ein und derselben Familie, die unter den Namen Sun, Sunil, ignis, Vieir (Feuer) und Hehenberg auftreten. Otto von Hehenberg und Heinrich ignis, Söhne des Heinrich Sunel, die im Jahre 1289 bei einer gemeinschaftlichen Schenkung an das Kloster Kremsmünster genannt werden, stellen die Blutsverwandtschaft sicher. Im Jahre 1378 verkaufte Walther der Feur das Gut Feyeregg. Nun verschwindet der Name Feuer für immer aus Oberösterreich. Herzog Albrecht verlieh im Jahre 1383 das „Gesezz" Hohenperg mit dem Hackellehen, einem Haus zu Rohr, drei Häuser zu Hall und dem Gute Kersperg, dem aus der Gegend von Waidhofen stammenden Gleissen, während Berthold Högers Diplom. Miscell. des Kremsmünsterer Archives nur von drei Viertel des Sitzes Hehenberg spricht, dafür noch den Aichhof und das Aichlehen hinzu- fügt. Der letzteren Nachricht entspricht auch der Eintrag im Lehenbuche Albrechts IV. bei der Verleihung an Erhard Gleisser. Susanna, Tochter des Erhard, heiratete Hans Paumgartinger, dem dann um das Jahr 1430 das Lehen Hochenperg zufiel. Im Jahre 1481 und bis 1532 war Hehenberg in Jnhabung der Vorster. Erasmus von Hackelberg, der den Besitz im Jahre 1532 auferbte, baute Hehenberg von Grund aus auf. Aus dem Besitze der Hackelberger gelangte das Gut im Kaufswege um 1590 an Johann Kolnpöck, der sein ganzes Vermögen in Alchymie verbrauchte, so daß er Hehenberg an Fabian Ostermayr abtreten mußte. Im Jahre 1599 war Hehenberg in der Hand des Jakob von Grien- thal, der das Gut um 26.000 Gulden angekauft hatte. Er starb im Jahre 1627. Hehenberg kaufte Balthasar Kriechbaum. Seine Söhne behielten den Sitz bis zum Jahre 1686. Hierauf auf kurze Zeit im Besitze des Matthäus Kastner von Siegmundslust, gelangte Hehenberg an den Erzbischof von Salzburg Johann Ernst Grafen Thun, der aus Hehenberg und Achleiten ein Realfideikommiß errichtete, das durch den Grafen Josef Thun in ein Geldfideikommiß umgewandelt wurde. Zu diesem^ Zwecke wurde Hehenberg im Jahre 1816 versteigert. Franz Jglseder erstand das Gut, verkaufte es im Jahre 1819 dem Linzer Großhändler Franz Planck, aus dessen Familie es im Jahre 1880 an Ludwig Ritter von Boschan gedieh. Das nach der Zeichnung Vischers nicht unansehnliche, aus zwei größeren Gebäuden bestehende Schloß hatte einen mit Mauern umgebenen Hof, an der Ecke einen runden Turm. Heute ist es dem Boden gleich gemacht. Zur Herrschaft gehörten Urbar und Untertanen in den Gemeinden Hehenberg, Nikola und Emsenhub. 122

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