65. Grueb im Miehlvierdl. Außer dem Sitz Grub bei Partenstein an der Mühl gab es noch einen anderen des Namens Grub in der Gemeinde Ried bei Mauthausen. Von Grub bei Partenstein an der großen Mühl stammen die Gruber her. Sie begannen mit Uolfing de Grub, dem im Jahre 1249 der Abt von Kremsmünster zwei zum Amte Buchkirchen gehörige Güter verlieh. Buchkirchen liegt aber im Hausruckviertel bei Wels. Die Lage des Amtes links der Donau wäre geeignet, die Zugehörigkeit des Wulfing und seiner später genannten Brüder Hartwik und Marquard zu einem Orte im Mühlviertel bedenklich zu machen. Das Bedenken schwindet aber, sobald wir erfahren, daß die verliehenen Güter gar nicht im Hausruck, sondern zu Zaissendorf bei Niederwaldkirchen, also im Mühlviertel, lagen, und daß diese Güter im Jahre 1299 an Wolflin von Wolfstein, dem der Sitz Wolfstein bei Sankt Martin gehörte, also neuerdings an einen Mühlviertler vergeben wurden. Auch erscheint Marquards Bruder Wulfing mit Wolflin von Wolfstein, dann mit Wulfing, dem Amtmann von Waxenberg, und anderen Schaun- burger Leuten als Zeuge bei einem Gütertausch des Klosters Wilhering, was allein die Zugehörigkeit der Gruber ins Mühlviertel sicherstellen würde. Die Gruber verzogen sich bald von ihrem Stammsitz. Würde sich die Nachricht, daß Alber der Gneuß im Jahre 1338 ein Gut zu Grub dem Kloster Wilhering geschenkt habe, auf unser Grub beziehen lassen, so lvären die Gneußen die Besitznachsolger auf Grub geworden. Dann mußte aber das Kloster den geschenkten Besitz sofort wieder verkauft haben, weil im Jahre 1349 auf Grub bereits Ulrich der Räuber seßhaft gemeldet wird und von dem Verkauf eines so bedeutenden Stückes weder eine Urkunde noch eine Nachricht im Kopialbuche des Klosters vorhanden ist. . Wenn in späterer Folge die Marschalich von Reichenarr um das Jahr 1430 als auf Grub bei Partenstein seßhaft bezeichnet werden (Pillwein), so liegt hier ebenso wie bei Hoheneck III. XIX, der einen zweiten Wiguleus von Grub unter die Mühlviertler Gruber rechnet, eine Verwechslung mit dem Sitze Grub im Machlande vor. Man vergleiche nur folgende Urkunden: 1. Ekfrid von Marschalich verpfändet im Jahre 1377 dem Simon und Wiguleus von Grub den Hof Grub, Pfarre Ried. (Orig. Lano. Arch. Linz.) 2. Barbara, Tochter des Stephan Piber, verzichtet im Jahre 1424 gegen Erhard Marschalich auf Sitz Grub. (Weiß-Starkensels S. 562.) 3. Hieronymus Marschalich zu Grub vermacht feinem Vetter Christoph Sinzendorfer den Sitz Grub, Pfarre Ried. (Kopialbuch Ernstbrunn.) Diese Urkunden stellen sicher, daß Wiguleus von Grub keinesfalls nach dem Mühlviertler Grub verwiesen werden kann. Dagegen behält Hoheneck 111
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